Rutte schlägt Alarm
Mark Rutte ließ in Prag keinen Zweifel: Russland und China treiben ihre Waffenproduktion in einer Geschwindigkeit voran, die Europa alt aussehen lässt.
„Wir brauchen mehr, als wir derzeit haben – sehr viel mehr“, sagte der Nato-Generalsekretär auf dem Prague Defence Summit.
Was dort in Massen vom Band rollt, seien nicht nur Schauobjekte für Paraden. „Das ist Vorbereitung auf eine langfristige Konfrontation.“
Moskau und Peking als Rüstungspartner
Die Zusammenarbeit der beiden Staaten ist inzwischen enger, als es sich viele westliche Analysten noch vor wenigen Jahren vorstellen konnten. Rüstungstechnologie wird geteilt, Produktionslinien abgestimmt.
as Ergebnis: modernisierte Armeen, die schneller und günstiger ausgerüstet werden können. Rutte sprach von einem „beispiellosen“ Schulterschluss, der auf den internationalen Ordnungsrahmen zielt.

Europas schwache Flanke
Während Russland und China auf Hochleistung schalten, kämpft Europa noch immer mit langen Genehmigungsverfahren, kleinteiligen Lieferketten und politischem Zögern.
Das 2-Prozent-Ziel der Nato wird zwar häufiger erreicht, doch echte industrielle Schlagkraft ist nicht in Sicht. Rutte forderte ein Umdenken: weg von Sonderprogrammen, hin zu einer permanenten, belastbaren Rüstungsindustrie.
Kritik an der Aufrüstung?
Dass im Westen die Debatte über Militarisierung und Aufrüstung anhält, ließ der Nato-Generalsekretär nicht gelten.
„Unser Ziel ist nicht, zu provozieren – unser Ziel ist es, zu schützen“, konterte Rutte.
Der Unterschied sei entscheidend: Während Moskau und Peking Stärke demonstrierten, um einzuschüchtern, gehe es Europa um Verteidigung.
Prag als Signalgeber
Der Prague Defence Summit ist noch jung, entwickelt sich aber zur Bühne für die strategische Neuorientierung Europas. Verteidigungsminister, Militärs und Rüstungsmanager diskutieren hier, wie eine nachhaltige Fertigung aussehen könnte.
Die zentrale Frage: Wird Europa aus den Warnungen Taten folgen lassen – oder bleibt es bei markigen Reden und symbolischen Budgets?
Das unausgesprochene Ultimatum
Ruttes Auftritt war mehr als eine Routineansprache. Er forderte den Kontinent heraus, sich ehrlich zu machen. Entweder Europa investiert massiv und dauerhaft in die eigene Verteidigungsfähigkeit – oder es muss akzeptieren, dass andere die Spielregeln setzen. Ein diplomatisches Ausweichen, das machte Rutte klar, gibt es in dieser Konfrontation nicht.
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