19. Mai, 2024

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Rückkehr der Zinssenkungsfantasien: US-Staatsanleihen nach Arbeitsmarktdaten im Fokus

Rückkehr der Zinssenkungsfantasien: US-Staatsanleihen nach Arbeitsmarktdaten im Fokus

Nach einem vielversprechenden Start gaben US-Staatsanleihen am Freitag etwas von ihren ansehnlichen Kursgewinnen wieder ab. Trotz einer zwischenzeitlichen Aufwertung um 0,46 Prozent auf 108,84 Punkte endete der Handelstag für den Terminkontrakt zehnjähriger Anleihen (T-Note-Future) unter den anfänglichen Hochpunkten. Konträr zur Kursbewegung verzeichnete die Rendite der begehrten zehnjährigen Staatspapiere einen Rückgang auf 4,496 Prozent.

Dieser kleine Dämpfer im Handelsverlauf ließ die starke Eröffnungsphase, in der die Bonds beeindruckend zulegten, etwas verblassten. Die initialen Zuwächse wurden hauptsächlich durch überraschend schwache Zahlen vom US-Arbeitsmarkt stimuliert. Insbesondere die neue Arbeitsmarktbilanz für April, welche entgegen der Erwartung eine geringere Anzahl an geschaffenen Arbeitsplätzen sowie einen unvorhergesehenen Anstieg der Arbeitslosenquote verzeichnete, und das unerwartet schwache Lohnwachstum sorgten für Aufsehen.

Ralf Umlauf, Chefvolkswirt der Landesbank Hessen-Thüringen, kommentierte die Ereignisse mit der Erklärung, dass die enttäuschenden Zahlen eine Rückkehr der Erwartungen an Zinssenkungen auslösten. Allerdings legte der ISM-Index, welcher die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA abbildet, kurz darauf seine Bremsspuren in den Hoffnungsaufbau. Mit einem Abfall auf den niedrigsten Wert seit Ende 2022 einerseits und einer gegenläufig unerwartet starken Preiskomponente andererseits, prägte der ISM-Index das Marktgeschehen nachhaltig und sorgte für Besorgnis unter den Marktteilnehmern.