25. Juli, 2025

Pharma

Rotes Kreuz mahnt drohendes Scheitern von Gesundheitsreform an

Rotes Kreuz mahnt drohendes Scheitern von Gesundheitsreform an

In einer kritischen Stellungnahme äußerte sich das Deutsche Rote Kreuz besorgt über die Zukunft der deutschen Gesundheitsversorgung. Joß Steinke, Bereichsleiter des DRK, hat auf mögliche Versäumnisse in der Gesundheitspolitik aufmerksam gemacht und befürchtet, dass zentrale Vorhaben im Entwurf des Gesundheitsministers Karl Lauterbach für das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz nicht berücksichtigt werden. Lauterbach selbst hat bestätigt, dass wesentliche Elemente wie Gesundheitskioske, die vorrangig in sozial schwächeren Gebieten präventiv und beratend wirken sollten, nicht in den aktuellen Gesetzesentwurf einfließen.

So steht es auch um die Konzipierung von Primärversorgungszentren und der Bildung von neuen Gesundheitsregionen, die laut Steinke eine Verbesserung der Prävention und eine flexiblere Versorgungsstruktur ermöglicht hätten. Diese Auslassungen könnten dazu führen, dass starre Sektoren im Gesundheitssystem gefestigt und wichtige Vereinbarungen des Koalitionsvertrags nicht umgesetzt werden. Damit verweist das DRK auf die Bedeutung von Koordination und Kooperation im Gesundheitswesen, die durch diese Entscheidungen in den Hintergrund treten könnten.

Neben dem Angebot einer umfassenden Beratung, sollten die Gesundheitskioske nach Ansicht des DRK auch Rehabilitationsmaßnahmen und Selbsthilfe unter einem Dach vereinen. Dies, argumentiert Steinke, wäre angesichts der brüchig werdenden Versorgungsstrukturen und dem steigenden Bedarf an Prävention ein effektiver Ansatz. Das Rote Kreuz fordert daher, diese wichtigen Themen nicht abzuhaken, sondern sie wieder in den Mittelpunkt der gesundheitspolitischen Debatte zu rücken.

Der Gesundheitsminister erklärte die Streichungen mit internem Widerstand innerhalb der Koalition und betonte, dass es noch zu Verhandlungen kommen werde. Nichtsdestotrotz bleibt die geplante Entbudgetierung der Hausärzte im Entwurf erhalten. Diese soll jährliche Mehrausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im dreistelligen Millionenbereich verursachen, jedoch auch mehr jungen Medizinern den Hausarztberuf schmackhaft machen.