19. Mai, 2024

Märkte

Rohölpreise verzeichnen leichten Rückgang trotz geopolitischer Unsicherheit

Rohölpreise verzeichnen leichten Rückgang trotz geopolitischer Unsicherheit

Die Rohstoffmärkte zeigten sich zu Wochenbeginn von ihrer zurückhaltenden Seite, als die Preise für Rohöl beiderseits des Atlantiks leicht ins Minus rutschten. Die Sorte Brent aus der Nordsee, eine maßgebliche Benchmark für internationale Ölpreise, notierte zu Mittagszeit bei 83,17 US-Dollar je Barrel - ein leichtes Minus von 16 Cent im Vergleich zum Vorabend. Auch die in den USA gehandelte Marke West Texas Intermediate erlebte einen marginalen Preisrückgang von 14 Cent und stand somit auf einem Niveau von 78,34 Dollar pro Fass.

Im größeren Kontext verharren die Ölpreise jedoch nach wie vor nahe an ihrem seit Mitte März geringsten Stand, obwohl sie im Vergleich zum Jahresanfang immer noch einen Anstieg von rund zehn Prozent aufweisen. Verschiedene Faktoren prägen das derzeitige Preisniveau, so auch die geopolitischen Spannungen rund um den Gaza-Krieg. Die kriegerischen Auseinandersetzungen ließen Risikoprämien aufblühen, auch wenn die direkten Auswirkungen auf die Ölproduktion bis dato limitiert zu sein scheinen. Nichtsdestoweniger spürt der Seeverkehr die Folgen, insbesondere angesichts der von iranischen Kräften unterstützten Huthi-Rebellen, die im Roten Meer regelmäßig Angriffe auf Tankschiffe verüben.

Ein kürzlich aufgetauchter Hoffnungsschimmer in Form eines Vorschlags zur Waffenruhe in Gaza, dem die Hamas zustimmte, hatte zwischenzeitlich zu weiteren Preisschwankungen geführt. Indes zeigen sich israelische Stellen skeptisch bezüglich der Dauerhaftigkeit dieser Zustimmung; Israels Polizeiminister Ben-Gvir deutete jüngster Medienberichterstattung zur Folge die Zustimmung seitens der Hamas als bloßes Manöver. Selbst als Israels Streitkräfte eine Positionsverstärkung nahe der Stadt Rafah im Gazastreifen vollzogen, ein potentielles Anzeichen einer umfassenden Militäraktion, konnten die Ölpreise ihre anfänglichen Einbußen rasch egalisieren.

Des Weiteren trägt die Förderpolitik des Opec+ Bündnisses, angeführt von Schwergewichten wie Saudi-Arabien und Russland, zu einem stabilen Preisniveau bei. Die Allianz, bestehend aus über zwanzig Mitgliedsländern, reguliert das Angebot durch gezielte Produktionsdrosselungen und stützt so die Preise. Zunehmende Impulse erhält die Nachfrage nach Rohöl zudem durch die konjunkturelle Aufhellung in zentralen Wirtschaftsräumen wie China und Europa, was sich positiv auf die Nachfrage nach Benzin und Diesel auswirkt.