Der Schweizer Pharmariese Roche hat das letzte Aufbäumen der pandemiebedingten Einnahmeausfälle überstanden. Trotz eines spürbaren Umsatzrückgangs im ersten Quartal 2024 bestätigte der Konzern seine Jahresziele, was jedoch von Investoren an der Schweizer Börse nicht mit Kursgewinnen belohnt wurde – die Aktie rutschte ab.
Der Umsatz des Baseler Unternehmens sank zwischen Januar und März um sechs Prozent auf 14,4 Milliarden Franken, verglichen mit dem Vorjahr. Dies ist jedoch auch auf den erstarkten Franken zurückzuführen – bereinigt um Währungsschwankungen verzeichnete Roche ein Plus von zwei Prozent und traf damit die eigene Prognose.
Ein detaillierterer Blick offenbart Einbußen in beiden Unternehmensbereichen: Der Pharmasektor musste ein Umsatzminus von sechs Prozent hinnehmen und erzielte 10,9 Milliarden Franken, wobei das Augeheilmittel Vabysmo als Wachstumstreiber herausstach. Die Diagnostiksparte verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 6 Prozent auf 3,5 Milliarden Franken. Nichtsdestotrotz sei der fundamentale Geschäftsbereich sehr stark geblieben, und die Delle durch nachlassende Corona-geschäfte schließe nun ab.
Obwohl Roche nach dem ersten Quartal keine Gewinnzahlen bekannt gibt, lagen die vorgelegten Zahlen im erwarteten Bereich der Analysten. Marktexperten wie Peter Welford von Jefferies und das US-Analysehaus Bernstein sehen die Ergebnisse größtenteils im Einklang mit den Prognosen und erkennen in Roches Jahreszielen eine konstante Linie.
Im Hintergrund arbeitet Roche daran, seine Pipeline zu straffen und sich auf vielversprechende Entwicklungsprojekte zu konzentrieren. Konzernchef Thomas Schinecker verdeutlichte die Ambition, führend im Wettbewerb und bei der Therapieverbesserung zu sein. Dabei wurde bereits ein Fünftel der Projekte eingestellt, um Effizienz zu steigern.
Ein Auge wirft Roche ebenfalls nach China. Der Markt bleibt zentral für das Wachstum, besonders im Diagnostikbereich. Beispielsweise wird eine starke Position in China als Basis für weiteres Wachstum gesehen.
Hinsichtlich des Gesamtjahres 2024 rechnet Roche zu konstanten Wechselkursen mit einem mittleren einstelligen Prozentbereich beim Umsatzwachstum sowie einem ähnlichen Anstieg beim bereinigten Gewinn je Aktie. Auch eine wachsende Dividende steht auf dem Plan. Generika werden nach Schätzung des Konzerns Einbußen von rund 1,6 Milliarden Franken verursachen, dies jedoch in geringerem Maße als bisher erlebt.