Taiwan, der ostasiatische Inselstaat mit mehr als 23 Millionen Einwohnern, steht kurz vor den Wahlen, welche am 13. Januar stattfinden werden. Die Menschen der Inselrepublik sind aufgerufen, einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen. Rund zehn Tage vor dem Wahltermin sieht es laut aktuellen Umfragen so aus, als ob die regierende Demokratische Fortschrittspartei (DPP) ihre Führung behalten wird.
Laut einer Umfrage der Zeitung "United Daily News" vom Dienstag liegt der DPP-Kandidat William Lai mit 32 Prozent vor seinem konservativen Konkurrenten der Kuomintang-Partei, Hou Yu-ih, mit 27 Prozent in Führung. Ko Wen-je von der erst 2019 gegründeten Taiwanischen Volkspartei rangiert mit 21 Prozent auf dem dritten Platz. Auch andere Umfragen wie beispielsweise die des Fernsehsenders TVBS vom Montag zeigten, dass Lai in der Gunst der Wähler vorne liegt.
Die letzte veröffentlichte Umfrage vor dem Wahlverbot, welches ab diesem Mittwoch gilt, bringt die Stimmung in der Hauptstadt Taipeh zum Kochen. Dort wird entschieden, wer die Regierungsgeschäfte in Zukunft leiten wird. Die Wahl wird auch einen Einfluss auf das Verhältnis zwischen Taiwan und China haben. Unter der amtierenden Präsidentin Tsai Ing-wen wurde der Kontakt zwischen den beiden Regierungen abgebrochen. Die kommunistische Partei in Peking betrachtet Taiwan als Teil Chinas und sieht die Demokratische Fortschrittspartei als Separatisten an. Immer wieder droht China mit einer möglichen Wiedervereinigung, notfalls auch mit militärischen Mitteln. Andere Parteien in Taiwan, wie die China-freundliche Kuomintang, sind für eine stärkere Annäherung an den Nachbarn.
Die Ergebnisse der Umfragen sind noch nicht endgültig, doch die derzeitige Führung der DPP kann sich über eine weiterhin starke Position freuen. Es bleibt spannend bis zum Schluss, wer das Rennen letztendlich für sich entscheiden wird.