19. Mai, 2024

Politik

Rechtsdrift unter Jugendlichen: Sozialarbeiter schlagen Alarm

Rechtsdrift unter Jugendlichen: Sozialarbeiter schlagen Alarm

Der aktuelle Trend einer politischen Rechtsverschiebung unter jungen Erwachsenen ruft in Deutschland Sorgen hervor. Sozialarbeiter mahnen angesichts dieser Entwicklung zur Vorsicht beim Umgang mit der Jugendarbeit. Christian Spatscheck, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit, äußerte besondere Bedenken gegenüber den aktuellen Sparmaßnahmen in diesem Sektor. Seiner Meinung nach ist ein flächendeckendes Netz an Jugendzentren und -verbänden entscheidend, um extremistischen Gruppierungen keinen Nährboden zu bieten.

Die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Umfrage "Jugend in Deutschland 2024" zeigen auf, dass unter jungen Wählern im Alter zwischen 14 und 29 Jahren die Unterstützung für die AfD auf beachtliche 22 Prozent gestiegen ist, gemessen an denen, die ihre Wahlabsicht bekundet haben. Dieser Wert ist mehr als eine Verdopplung im Vergleich zu Vorjahren. Während Spatscheck die steigenden Zahlen registriert, weist er darauf hin, dass noch ungewiss sei, ob dieser Trend Bestand haben wird.

Das Stimmungsbild der Studie lässt weiterhin erkennen, dass die Jugend aus dem Fokus der Politik gerückt ist – eine Entwicklung, die sich nicht erst seit der Corona-Krise zeigt. Vielen jungen Menschen bereitet die aktuelle Inflation sowie die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt Sorgen um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft. Die Angst, dass die nachfolgenden Generationen schlechter gestellt sein könnten als ihre Vorgänger, ist präsent. Ein Thema, das sicherlich auch bei der anstehenden Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit in Jena auf der Agenda stehen wird.