Pernod Ricard, der renommierte Spirituosenhersteller hinter Marken wie Absolut Vodka und Havana Club, kämpft weiterhin mit den wirtschaftlichen Unwägbarkeiten seiner Kernmärkte USA und China. Beide Regionen verzeichnen aufgrund voller Lagerbestände und einer schwächelnden Wirtschaft geringere Umsätze. Diese Entwicklung wird voraussichtlich auch in den kommenden Monaten anhalten, zusätzlich belastet durch die gestiegenen Zinsen, die das erste Geschäftsquartal beeinflussen werden.
Trotz dieser Herausforderungen gibt sich das Unternehmen zuversichtlich und erwartet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Juni eine Rückkehr zum Wachstum. Im vierten Geschäftsquartal stieg der organische Umsatz um drei Prozent auf 2,66 Milliarden Euro, blieb jedoch hinter den Analystenerwartungen zurück. Auf Jahressicht blieb der organische Umsatz stabil, jedoch verringerte sich das Geschäft in den USA um neun Prozent und in China um zehn Prozent. Mittel- bis langfristig strebt das Management um CEO Alexandre Ricard ein Umsatzwachstum im oberen Bereich von vier bis sieben Prozent an.
Der nominelle Jahresumsatz sank um vier Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Zudem verschlechterte sich die operative Marge um 72 Basispunkte auf 26,9 Prozent. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn fiel aufgrund von Abschreibungen im Weingeschäft, einem schwächeren Finanzergebnis und höheren Steuerzahlungen um 34 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Trotzdem konnte die Aktie zum Handelsauftakt einen Zuwachs von 0,7 Prozent verbuchen, was laut der Investmentbank RBC den Erwartungen entsprach.
Pernod Ricard sowie seine Konkurrenten hatten in den letzten Jahren von der gesteigerten Nachfrage während der Corona-Pandemie profitiert. Nach dem Boom folgte jedoch eine Marktberuhigung, die länger anhält als ursprünglich prognostiziert.