Ein abruptes Verbot mit Signalwirkung
Die chinesische Internetaufsicht CAC hat führende Tech-Konzerne wie ByteDance oder Alibaba aufgefordert, Bestellungen von Nvidia-Chips zu stornieren und geplante Tests mit dem neuen Modell RTX6000D zu stoppen.
Offiziell geht es um nationale Sicherheit, doch dahinter steckt mehr: Peking will verhindern, dass über Nvidias Milliardenumsätze indirekt die US-Regierung profitiert.
Von Hintertüren und geopolitischen Fronten
Seit Monaten werfen chinesische Behörden Nvidia vor, versteckte Zugriffsmöglichkeiten in seine Produkte einzubauen. Beweise legten sie nicht vor, doch allein der Verdacht reichte für eine drastische Entscheidung.
Für den US-Konzern ist das ein harter Schlag: Gerade erst hatte Donald Trump Exportregeln gelockert und Nvidia wieder Hoffnung auf Milliardenerlöse in China gemacht.

Rechenexempel mit Milliardenverlusten
Nvidia rechnete nach der Lockerung mit einem zusätzlichen Umsatz von rund 34 Milliarden Dollar aus China – allein in diesem Jahr. Rund fünf Milliarden Dollar davon wären als Abgabe direkt in die US-Staatskasse geflossen. Mit dem Verbot bricht dieses Geschäft abrupt weg. Analysten schätzen, dass dem Konzern dadurch mehr als zwei Millionen Chipverkäufe entgehen könnten.

Abhängigkeit bleibt Nvidias Achillesferse
Die Herstellung der H20- und RTX6000D-Chips ist aufwendig, aber hochprofitabel: Bis zu 7.200 Dollar Gewinn pro Stück waren möglich. Selbst die 15-Prozent-Abgabe an die US-Regierung hätte Nvidia verschmerzen können. Doch Pekings Kurs zeigt: Die Nachfrage nach KI-Chips ist zwar enorm, bleibt aber geopolitisch verwundbar.
Ein Embargo ohne Ersatz
China hat nur wenige Alternativen. Eigenentwicklungen wie die von Huawei oder SMIC sind technologisch noch nicht auf Augenhöhe. Trotzdem nimmt Peking bewusst einen Rückschritt in Kauf, um die strategische Abhängigkeit von US-Herstellern zu verringern. Für Nvidia ist klar: Die goldene Zeit im Reich der Mitte ist vorerst vorbei – und das Geschäft mit KI-Chips bleibt ein geopolitisches Spiel auf Messers Schneide.
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