20. Mai, 2024

Wirtschaft

Peking Sendet Signale des Aufschwungs: Chinas Handel nimmt Fahrt auf

Peking Sendet Signale des Aufschwungs: Chinas Handel nimmt Fahrt auf

Nach einer Phase der Verlangsamung zeigt Chinas Außenhandel erfreuliche Zeichen der Belebung. Im April dieses Jahres verzeichnete die Volksrepublik einen Anstieg ihrer Exporte um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Importe sogar um 8,4 Prozent zulegten. Diese positiven Daten, veröffentlicht vom chinesischen Zoll in Peking, übertreffen die Prognosen vieler Analysten und deuten auf eine Erholung der Nachfrage sowohl auf dem heimischen, als auch auf dem internationalen Markt hin.

Im Detail betrachtet offenbart sich jedoch ein differenziertes Bild: Insbesondere der deutsch-chinesische Handel hinkt dem positiven Gesamttrend hinterher. Maximilian Butek, ein führendes Mitglied der Deutschen Handelskammer in Ostchina, weist auf einen Rückgang von 5,6 Prozent bei den chinesischen Exporten nach Deutschland und einen Rückgang der Importe aus Deutschland um 2,6 Prozent hin. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, so Butek, könnte China seinen Status als wichtigster Handelspartner Deutschlands an die USA verlieren.

Trotz allgemeiner Bedenken konnte Chinas Außenhandel insgesamt auf Jahressicht gesehen sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen Zuwächse erzielen, ein Umstand, der neu entfachte Hoffnungen auf eine Konjunkturbelebung in China nährt. Allerdings bleibt die Nachfrage in Schlüsselbereichen für die deutsche Industrie verhalten, und das Verbrauchervertrauen dort ist nach wie vor niedrig.

Chinas Binnenkonsum, bisher maßgeblich von einer schwach ausgeprägten Inflation geprägt, könnte durch die exportorientierte Wirtschaft eine Unterstützung erfahren. Jedoch stehen dem Land weitere Herausforderungen bevor, darunter eine anhaltende Krise im Immobiliensektor und eine zunehmende Verschuldung auf lokaler Regierungsebene.

Die chinesische Staatsführung sucht derweil nach neuen Impulsen für wirtschaftliches Wachstum und richtet ihren Blick auf fortgeschrittene Technologien, darunter Künstliche Intelligenz und saubere Energie. Ungeachtet internationaler Kritik an vermeintlich subventionsgetriebenen Überkapazitäten verteidigt China seine sektorielle Entwicklung als ergebnis innovativer Kräfte. Xi Jinping, Chinas Staats- und Parteichef, betonte kürzlich in Frankreich, dass China kein Problem mit Überkapazitäten habe.

Chinas Regierung betont die Notwendigkeit gezielter Konjunkturbelebung, anstatt pauschale Förderprogramme aufzulegen. So sollen gezielte Anreize, wie zum Beispiel die Förderung des Austauschs alter Geräte und Maschinen gegen neue, sowie Erleichterungen bei der Kreditvergabe für Immobilienkäufe umgesetzt werden.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass auf europäischer Ebene weiterhin Untersuchungen zu Subventionen für chinesische Elektroautos laufen, was im Sommer zu neuen Zöllen führen könnte. Zudem verstärkt China seine Präsenz in Europa: In Ungarn errichtet der chinesische Elektroautohersteller BYD derzeit eine neue Produktionsstätte.