05. Mai, 2025

Global

Wie Amerikas Wirtschaftselite auf einen Boom hoffte – und im Scherbenhaufen landete

Nach Trumps Wahlsieg setzten Manager und Banker auf Wachstum, Deregulierung und Steuererleichterungen. Stattdessen drohen Rezession, Börsencrash und ein massiver Reputationsverlust für die Marke USA.

Wie Amerikas Wirtschaftselite auf einen Boom hoffte – und im Scherbenhaufen landete
Absturz an der Wall Street: Der S&P 500 und der Nasdaq brachen nach Trumps Amtsantritt massiv ein – Anleger reagieren auf Protektionismus und Handelskriege mit Panikverkäufen.

Trumps zweite Amtszeit

Es sollte das große Comeback für die Wall Street werden – Steuersenkungen, Wachstumsprogramme, weniger Regulierung. Stattdessen steht Amerikas Wirtschaftselite hundert Tage nach Donald Trumps zweitem Amtsantritt vor einem Scherbenhaufen: Abstürzende Aktienmärkte, protektionistische Zölle und wachsende Rezessionsängste belasten Konzerne wie Meta, Apple und General Motors.

Die Hoffnungen der US-Wirtschaft auf ein goldenes Jahrzehnt sind zerstoben – und die Marke Amerika nimmt weltweit schweren Schaden.

Zölle und Protektionismus schaden der US-Industrie

Die versprochenen Protektionsmaßnahmen gegen Billigimporte entpuppten sich als Bumerang. General Motors, Ford und Chrysler schlagen Alarm: Lieferketten reißen, Autopreise steigen, Investitionen werden zurückgefahren.

General-Motors-Chefin Mary Barra warnte offen: Ohne Klarheit und Verlässlichkeit sei die US-Autoindustrie im globalen Wettbewerb kaum noch konkurrenzfähig.

Statt einer Verschnaufpause erleben die „Big Three“ eine Verschärfung ihrer Probleme – mit direkten Folgen für Arbeitsplätze und Wachstum.

Silicon Valley im Kreuzfeuer

Besonders hart trifft Trumps neue Linie die großen Technologiekonzerne. Mark Zuckerberg muss sich wegen alter Übernahmen vor Gericht verantworten, Sundar Pichai kämpft gegen eine drohende Zerschlagung von Google.

Und Apple-CEO Tim Cook muss wegen neuer Strafzölle auf Elektronikprodukte die iPhone-Produktion in Rekordzeit von China nach Indien verlagern.

Der Glaube, Trump würde Big Tech entlasten, hat sich als schwerer Irrtum erwiesen – trotz millionenschwerer Spenden an seine Amtseinführung.

US-Dollar auf Talfahrt: Der Ausverkauf von Aktien, Anleihen und der amerikanischen Währung zeigt das schwindende Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität der Vereinigten Staaten.

Wall Street unter Wasser: S&P 500 und Nasdaq brechen ein

Auch die Börsen reagierten empfindlich auf Trumps Politikwechsel. Der breit gefasste S&P 500 fiel in die Korrekturzone, der technologielastige Nasdaq stürzte sogar in einen Bärenmarkt.

Statt des erhofften Börsenbooms verlor die US-Wirtschaft binnen weniger Wochen hunderte Milliarden Dollar an Börsenwert. Selbst Wachstumsikonen wie Nvidia und Tesla rutschten um bis zu 25 Prozent ab.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor einer drohenden Rezession – ausgelöst durch Handelskonflikte und wachsendes Misstrauen gegenüber der Wirtschaftspolitik der USA.

Die Marke Amerika verliert an Strahlkraft

Noch schwerwiegender als die kurzfristigen Verluste ist der Image-Schaden für die Vereinigten Staaten. Hedgefonds-Manager Ken Griffin und Top-Ökonomen wie David Kelly warnen: Amerika verspielt seine Rolle als sicherer Hafen der Weltwirtschaft.

Anleger verkaufen nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen und US-Dollar – ein beispielloser Vorgang, der normalerweise nur bei Schwellenländern vorkommt. Die Sonderstellung der US-Wirtschaft gerät erstmals seit Jahrzehnten ins Wanken.

Bauern und Mittelständler enttäuscht

Auch die Basis der Trump-Wählerschaft, Landwirte und Mittelständler, spürt die Folgen. Proteste in ländlichen Regionen wie Maine zeigen: Subventionskürzungen, Vergeltungszölle und steigende Produktionskosten treffen die Landwirtschaft hart.

Die Yale University warnt zudem vor einer neuen Inflationswelle: Konsumgüter könnten um mehr als 20 Prozent teurer werden, wenn die nächste Zollrunde kommt.

Trumps Versprechen, die Lebenshaltungskosten zu senken, kehrt sich ins Gegenteil um – und trifft ausgerechnet seine loyalsten Unterstützer.

Ein später Kurswechsel – aber reicht das noch?

In den letzten Tagen zeigt sich Trump etwas kompromissbereiter: Der Handelskonflikt mit China soll entschärft werden, Angriffe auf die US-Notenbank wurden vorerst eingestellt.

Doch Experten bezweifeln, dass ein später Schwenk reicht. Der Vertrauensverlust könnte bleibende Spuren hinterlassen – sowohl an den Kapitalmärkten als auch im weltweiten Ansehen Amerikas.

Ken Griffin bringt es auf den Punkt: „Eine Marke ist schnell beschädigt – der Wiederaufbau dauert ein Leben lang.“

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