In einer überraschenden Wendung der Unternehmensstrategie hat der Schweizer Technologiekonzern Meyer Burger eine bedeutende Entscheidung getroffen, die den Aktienmarkt in Aufruhr versetzt hat: Der Standort Thalheim in Sachsen-Anhalt bleibt das Herzstück der Solarzellenproduktion.
Diese Ankündigung kommt in einer Zeit, in der das Unternehmen einen dramatischen Einbruch seiner Aktienwerte erlebt, was die Anleger tief verunsichert.
Strategischer Rückzug aus den USA: Ein finanzielles Dilemma
Der geplante Ausbau der Solarzellenfertigung in Colorado Springs wird aufgrund finanzieller Engpässe eingestellt. Dieser Schritt markiert eine signifikante Kursänderung gegenüber den ursprünglichen Plänen, die eine Erweiterung der Produktionskapazitäten in den USA vorsahen.
Stattdessen konzentriert sich Meyer Burger nun auf die Modulfertigung im Werk Goodyear, Arizona, und verlässt sich weiterhin auf die Zulieferungen aus Thalheim.

Thalheim als unverzichtbarer Produktionsstandort
Die Entscheidung, Thalheim als Hauptlieferanten für die Modulfertigung in Arizona zu nutzen, unterstreicht die strategische Bedeutung dieses Standorts. Die dort produzierten Solarzellen gelten unter den aktuellen Marktbedingungen als die kostengünstigste Option.
„Die Fertigung in Deutschland stellt unter den gegebenen Umständen die wirtschaftlichste Lösung dar“, so das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Wirtschaftliche Turbulenzen und ihre Folgen
Die finanziellen Herausforderungen haben Meyer Burger dazu veranlasst, ein umfassendes Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm zu initiieren. Nach einer Kapitalerhöhung im April sieht sich das Unternehmen nun mit einer deutlich reduzierten Finanzierungslücke konfrontiert.
Das angestrebte EBITDA-Niveau und der Verschuldungsgrad werden voraussichtlich erheblich niedriger ausfallen als bisher angenommen.
Marktreaktionen: Ein tiefer Fall
Die Ankündigungen hatten sofortige Auswirkungen auf den Börsenwert des Unternehmens. Die Aktie von Meyer Burger stürzte an der Schweizer Börse SIX dramatisch ab und verlor zeitweise 61,11 Prozent ihres Wertes, was den Preis auf 1,75 Franken drückte.
Dieser Kurssturz spiegelt die tiefe Verunsicherung der Investoren wider, die sowohl die kurzfristigen Herausforderungen als auch die langfristige Strategie des Unternehmens kritisch hinterfragen.