Die jüngsten politischen Umbrüche im Nahen Osten haben die Ölpreise zu Wochenbeginn nur leicht beeinflusst. Besonders die unklare Lage nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sorgt zwar für Unruhe, doch bleibt der erwartete Preisschock bislang aus. Stattdessen richten Investoren ihren Fokus verstärkt auf China, einen der weltweit größten Ölverbraucher. Erwartungen an staatliche konjunkturelle Maßnahmen in der Volksrepublik beflügeln die Zuversicht vieler Marktteilnehmer.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Februar-Lieferung stieg zuletzt um 0,60 Dollar auf 71,72 US-Dollar. Im selben Zuge legte die amerikanische Ölsorte WTI zur Januar-Lieferung um 0,66 Dollar auf 67,85 US-Dollar zu. Dies markiert eine Erholung, nachdem die Ölpreise zuvor auf das tiefste Niveau seit etwa drei Wochen gesunken waren.
Trotz der anhaltenden Unsicherheit bleiben die globalen Rohölvorräte hoch, was auf die Preise drückt. Die freiwillige Begrenzung der Fördermenge durch den Ölhändler-Verbund Opec+ wurde kürzlich um weitere drei Monate verlängert, doch kam diese Entscheidung wenig überraschend für die Märkte. Währenddessen plant die chinesische Regierung neue wirtschaftliche Unterstützungsmaßnahmen, um der jüngsten Schwäche seiner Wirtschaft entgegenzuwirken. Analysten, wie Jun Rong Yeap von IG Asia, gehen davon aus, dass die aktuellen Spannungen im Nahen Osten nicht zu signifikanten Beeinträchtigungen in der Ölproduktion der Region führen werden.