Die CDU hat sich nach dem Desaster im Jahr 2021 ein neues Programm verpasst. Dieses präsentiert sich konservativer und kantiger als bisher. Vor allem distanziert sich die Partei von dem breiartigen Mitte-Links-Kurs, den die Ära Merkel geprägt hat. In dieser Zeit regierte die CDU zwar dauerhaft, zeigte jedoch in der Migrationspolitik eine machtlose und taube Haltung. Ein Schlüsselsatz des CDU-Programms verdeutlicht die Abkehr von dieser Position. Aus der vorherigen Aussage des Bundespräsidenten Wulff, dass der Islam zu Deutschland gehöre, formuliert die Union nun eine klare Ansage: "Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland." Diese Aussage ist nicht nur richtig, sondern auch konsequent.
Diese neue Klarheit spiegelt sich auch auf anderen politischen Feldern wider, wie beispielsweise Finanzen, Sicherheitspolitik und Energie. Es ist ebenfalls bemerkenswert, dass die CDU - und dank ihres Fraktionschefs Holetschek auch die CSU - wieder von der "Leitkultur" spricht. Dabei handelt es sich keineswegs um einen rechten Ausdruck, sondern um eine Position, die der bürgerlichen Mitte aus dem Herzen spricht.
Die CDU präsentiert ihr neues Programm als eine gerupfte, aber gereifte Partei, die aus den vergangenen Erfahrungen gelernt hat. Dabei tritt sie den Beweis an, dass sie sich weiterentwickeln kann und ihre Wurzeln nicht verleugnen muss. Mit diesem konservativen und kantigen Programm wirft die CDU einen Blick in eine Zukunft, in der sie die Herausforderungen der Zeit mit klaren Standpunkten meistern möchte.