27. August, 2025

Wirtschaft

Mögliche Übernahme: Berlusconi-Familie sichert sich Mehrheit bei ProSiebenSat.1

Die Übernahme des deutschen Medienkonzerns ProSiebenSat.1 durch die Berlusconi-Familie steht kurz vor dem Abschluss. Kürzlich gab der tschechische Investor PPF bekannt, seine Beteiligung von fast 15,7 Prozent an der Media for Europe (MFE) abstoßen zu wollen. Dies eröffnet MFE die Möglichkeit, ihren Einfluss erheblich zu erweitern, nachdem sie bereits zuvor eine Beteiligung von 43,6 Prozent gemeldet hatten. Durch den Erwerb der PPF-Anteile könnte der Gesamtanteil von MFE auf fast 60 Prozent ansteigen, was eine dominierende Kontrolle über ProSiebenSat.1 bedeuten würde.

PPF hatte zwischenzeitig selbst ein Angebot an die Aktionäre von ProSiebenSat.1 gerichtet, entschied sich aber gegen eine Erhöhung dieser Offerte. Trotz des Endes der ersten Angebotsfrist hat MFE die angestrebte Mehrheit noch nicht erreicht, allerdings bleibt den Aktionären die Möglichkeit, bis zum 1. September ihre Anteile anzubieten. Die Strategie von MFE, ihre Position durch den Erwerb zusätzlicher Anteile weiter zu stärken, scheint damit aufzugehen. PPF plant, seine restlichen finanziellen Engagements aus dieser strategischen Beteiligung aufzulösen.

Die Media for Europe-Gruppe steht unter der Leitung der Erben des 2023 verstorbenen Silvio Berlusconi, dem früheren italienischen Premierminister. Ihr Ziel ist es, eine starke europäische Sendergruppe zu etablieren und die Übernahme von ProSiebenSat.1 wäre ein bedeutender Schritt in diese Richtung. Die Europäische Kommission und die deutsche Wettbewerbsbehörde haben bei der Prüfung des Deals in den Jahren 2023 und 2024 keine kartellrechtlichen Bedenken festgestellt. Dieser jüngste Fortschritt markiert einen weiteren Erfolg für die Berlusconi-Familie, die bereits im Vorjahr die 25-Prozent-Hürde überschritten hat.