In Deutschland erlebt der Einsatz von Fertigbauteilen im Wohnungsbau einen signifikanten Aufschwung. Trotz einer derzeit schwächelnden Baukonjunktur verzeichnen die Fertigbauweisen einen bemerkenswerten Anstieg in ihren Marktanteilen. Sowohl die frühere als auch die amtierende Bundesregierung, bestehend aus Union und SPD, fördern die Nutzung von vorproduzierten Gebäudeteilen mit dem Ziel, der stetig wachsenden Nachfrage nach Wohnraum entgegenzukommen.
Laut einer prognostischen Studie, die im Auftrag des Bundesbauministeriums erstellt wurde, besteht der Bedarf, bis 2030 jährlich etwa 320.000 neue Wohnungen zu errichten. Eine Sprecherin des Bauministeriums betont, dass das serielle Bauen als ein strategisch unverzichtbares Mittel betrachtet wird, um sowohl die Geschwindigkeit als auch die Effizienz beim Bau neuer Wohnungen erheblich zu steigern.
Die Entwicklung der letzten Dekade spiegelt sich in den Zahlen wider: Die Anzahl der in Fertigteilbauweise errichteten neuen Wohnungen ist von weniger als 20.000 vor zehn Jahren auf etwa 28.400 im vergangenen Jahr gestiegen. Dadurch erhöhte sich der Anteil der Fertigbauten am gesamten Neubauvolumen in den Jahren von 2014 bis 2024 von 8 Prozent auf 11,5 Prozent. Dennoch werden diese Fortschritte von einigen Experten kritisch gesehen.
Vertreter aus Bau- und Wohnungsverbänden weisen auf bestehende Hindernisse hin, wie etwa komplizierte Vergabeverfahren und uneinheitliche Regelungen zwischen den verschiedenen Bundesländern. Trotz dieser Herausforderungen betrachtet der Deutsche Städte- und Gemeindebund das serielle Bauen als einen wertvollen Beitrag zur Entschärfung der Wohnungsknappheit. Dabei wird auf Städte wie Mannheim und Berlin verwiesen, wo jüngst größere Bauprojekte in neu entwickelten Stadtquartieren erfolgreich mittels dieser Bauweise realisiert wurden. Diese gelten nun als Vorzeigeprojekte für die erfolgreiche Anwendung serieller Bauverfahren in urbanen Räumen.