McDonald’s bricht in den USA ein – Was hinter dem überraschenden Umsatzrückgang steckt
Umsatzrückgang, verunsicherte Konsumenten und politische Unsicherheit: McDonald’s erlebt in seinem Heimatmarkt den stärksten Einbruch seit der Corona-Pandemie. Die Gründe sind vielschichtig – und brandaktuell.
Umsatzrückgang bei McDonald’s USA
Im ersten Quartal 2025 ist der Umsatz bei McDonald’s in den USA auf vergleichbarer Basis um 3,6 Prozent eingebrochen – der stärkste Rückgang seit den Lockdowns 2020.
Konzernweit sank der Umsatz um drei Prozent auf 5,96 Milliarden US-Dollar. Die McDonald’s-Aktie reagierte prompt: ein Minus von rund zwei Prozent im vorbörslichen Handel.
Die Rückgänge kommen überraschend: Analysten hatten mit weniger Verlust gerechnet. Dass McDonald’s – die Leitmarke des Fast-Food-Markts – nun schwächelt, hat Signalwirkung für den gesamten US-Konsumsektor.
Laut McDonald’s selbst hängt der Umsatzrückgang direkt mit der Konsumzurückhaltung in den USA zusammen. Verbraucher halten ihr Geld zusammen – nicht nur bei Großanschaffungen, sondern auch beim schnellen Snack zwischendurch. Für den Fast-Food-Riesen, der vom Massenmarkt lebt, ist das Gift.
Der Hinweis auf den zusätzlichen Schalttag im Vorjahresquartal ändert nichts am Befund: McDonald’s hat an Boden verloren – und das in seinem stärksten Markt.
Zollpolitik von Präsident Trump verschärft Unsicherheit
Besonders brisant: McDonald’s macht erstmals explizit die Wirtschaftspolitik von Donald Trump für die Eintrübung mitverantwortlich. Trumps geplante Importzölle verunsichern breite Bevölkerungsschichten.
Die Angst vor Preissteigerungen und geopolitischen Spannungen sorgt für einen Rückzug im Konsum – selbst im günstigeren Gastronomiesegment.
Diese Entwicklung trifft McDonald’s ins Herz seines Geschäftsmodells: niedrige Preise, hohe Frequenz, breite Zielgruppe. Wenn genau diese Kundschaft zögert, gerät das System ins Wanken.
Vorwurf der überhöhten Preise und Rindfleischkartell
McDonald’s kämpft derzeit auch mit Imageproblemen. In sozialen Netzwerken kursieren virale Beiträge über angeblich „überteuerte Burger-Menüs“. Gleichzeitig geht der Konzern juristisch gegen ein vermutetes US-Rindfleischkartell vor, das Preisabsprachen zulasten der Restaurants getroffen haben soll.
Die Kombination aus realen Preissteigerungen, Imageverlust und juristischen Auseinandersetzungen verstärkt den Vertrauensverlust bei der Kundschaft. Ein gefährlicher Mix – gerade in einem preissensiblen Segment wie Fast Food.
Operatives Ergebnis und Gewinn ebenfalls rückläufig
Nicht nur die Umsätze, auch die Ergebnisse leiden: Das operative Ergebnis fiel um drei Prozent auf 2,65 Milliarden Dollar, der Netto-Gewinn sank leicht auf 1,87 Milliarden Dollar. Für einen Konzern mit dieser Marktmacht ist das mehr als nur ein Dämpfer – es ist ein Warnsignal.
McDonald’s verliert seinen Status als Volksmarke
Die aktuelle Entwicklung zeigt: McDonald’s hat ein strukturelles Problem. Das Unternehmen verliert an Relevanz bei der breiten Bevölkerung. Das Markenversprechen – günstig, zuverlässig, überall verfügbar – bröckelt.
Innovationsversuche wie pflanzliche Burger oder digitale Bestellsysteme reichen nicht aus, um den Kulturwandel in der Konsumwelt abzufangen.
Fast-Food-Markt USA unter Druck
Der Einbruch bei McDonald’s ist ein Vorbote für den gesamten Fast-Food-Markt in den USA. Wenn der Branchenprimus leidet, ist das kein Ausrutscher, sondern ein Symptom für eine tiefere Unsicherheit im Konsumverhalten.
Die Kombination aus politischen Risiken, Preissensibilität und sinkender Markentreue wird zum strategischen Risiko.