28. Juli, 2025

Wirtschaft

Kurswechsel dringend erforderlich: Hamburger Hafen im Strudel der Negativentwicklung

Kurswechsel dringend erforderlich: Hamburger Hafen im Strudel der Negativentwicklung

Die anhaltende Talfahrt des Hamburger Hafens, der als Deutschlands bedeutendster Umschlagplatz für Seegüter gilt, setzt sich unaufhaltsam fort. Aus den neuesten Zahlen des Vereins Hafen Hamburg Marketing (HHM) geht hervor, dass der Seegüterumschlag im dritten Jahr in Folge gesunken ist. Im gesamten letzten Jahr wurden 111,8 Millionen Tonnen bewegt, was einem Rückgang von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als Gründe für den Rückgang nannte Friedrich Stuhrmann, stellvertretender Vorsitzender des HHM-Aufsichtsrats, die schwächelnde Weltkonjunktur sowie das stagnierende Wirtschaftswachstum in Deutschland. Laut dem Statistischen Bundesamt reduzierten sich Deutschlands Exporte im Jahr 2024 um 1,2 Prozent, während die Importe um drei Prozent zurückgingen. Besonders betroffen von den Einbrüchen ist die Anbindung des Hafens an osteuropäische Märkte, die durch den Krieg in der Ukraine beeinträchtigt werden. Der Rückgang ist vor allem im Bereich des Massenguts spürbar, wie HHM-Vorstand Axel Mattern erklärte. Der Handel mit Rohstoffen wie Kohle und Rohöl ging um 8,6 Prozent auf 33,1 Millionen Tonnen zurück. Ein Trend, der durch die fortschreitende Energiewende zusätzlich verstärkt wird. Der Import von Kohle reduzierte sich um 2,1 Prozent, Mineralölprodukte sanken sogar um 21,7 Prozent. HHM sieht in der Zukunft geringere Umschlagszahlen für fossile Energieträger, plant jedoch parallel den Umschlag von Wasserstoff und seinen Derivaten, wobei Unternehmen wie Mabanaft eine Schlüsselrolle spielen könnten. Im Bereich des Containerumschlags lässt sich hingegen ein kleiner Lichtblick erkennen. Mit 7,8 Millionen Standardcontainern wurde ein leichtes Plus von 0,9 Prozent verzeichnet. Der Handel mit China, dem wichtigsten Partner des Hamburger Hafens, bleibt stabil. Trotz Zollankündigungen bleiben auch die Vereinigten Staaten ein zentraler Markt. Die Vorhersage über die zukünftige Umschlagsentwicklung bleibt aufgrund der unsicheren internationalen Lage schwierig. Dennoch besteht aufgrund angekündigter neuer Schiffsverbindungen eine positive Grundstimmung. Kritik an der rückläufigen Entwicklung kam von der CDU-Fraktion in Hamburg, die das ungenutzte Potenzial des Hafens bedauerte.