Die internationale Kreuzfahrtindustrie verzeichnet in diesem Jahr ein bemerkenswertes Wachstum und bewegt sich auf ein neues Rekordniveau zu. Laut dem jüngsten "State of the Cruise Industry Report" des globalen Branchenverbands Cruise Lines International Association (Clia) geht man davon aus, dass weltweit 37,7 Millionen Passagiere an Bord von Kreuzfahrtschiffen gehen werden. Dies entspricht einem beeindruckenden Anstieg von nahezu neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die dynamische Entwicklung dieser Branche unterstreicht.
Der anhaltende Aufwärtstrend lässt sich auf die strategische Entscheidung der Reedereien zurückführen, größere Schiffe in Umlauf zu bringen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die Branche profitierte bereits im vergangenen Jahr von einem Passagierzuwachs von 9,3 Prozent, als 34,6 Millionen Gäste verzeichnet wurden. Georg Ehrmann, Geschäftsführer von Clia Deutschland, betont, dass die Kreuzfahrtunternehmen erfolgreich neue Zielgruppen erschlossen haben, was einen zusätzlichen Impuls für das Wachstum der Branche darstellt.
Besonders Nordamerika etabliert sich weiterhin als dominierende Quelle mit 20,5 Millionen Kreuzfahrtpassagieren. Europa hingegen bringt beachtliche 8,4 Millionen Passagiere auf die Schiffe, was die Bedeutung des Kontinents als Ursprungsmarkt unterstreicht. Die Karibik hält ihre Stellung als bevorzugtes Kreuzfahrtziel mit fast 15 Millionen Besuchern, während das geschichtsträchtige Mittelmeer mit 5,8 Millionen Kreuzfahrtgästen an zweiter Stelle folgt. Rund drei Millionen Passagiere wählen zudem Kreuzfahrten in europäischen Gewässern außerhalb des Mittelmeerraums.
Der weltgrößte Verband der Kreuzfahrtindustrie Clia zählt etwa 60 Reedereien zu seinen Mitgliedern, darunter renommierte deutsche Anbieter wie Aida Cruises, Tui Cruises und MSC Cruises. Auch wenn die aktuellen Passagierstatistiken Informationen von Nichtmitgliedern umfassen, wird die bedeutende Rolle der deutschen Kreuzfahrthäfen unterstrichen. Insbesondere die Häfen in Hamburg, Kiel, Rostock-Warnemünde und Bremerhaven fungieren als zentrale Drehscheiben einer prosperierenden Branche, die in den kommenden Jahren wohl ihre Bedeutung weiter ausbauen wird.