19. Mai, 2024

Wirtschaft

Konjunkturdaten setzen Euro unter Druck; Zweifel an Fed-Strategie gegen Inflation steigen

Konjunkturdaten setzen Euro unter Druck; Zweifel an Fed-Strategie gegen Inflation steigen

Der Euro durchlebte im Währungshandel eine Achterbahnfahrt, um schließlich gegenüber dem US-Dollar nachzugeben. Im Handelsverlauf konnte die europäische Leitwährung ihre frühen Gewinne nicht verteidigen und notierte im New Yorker Handel zuletzt bei 1,0750 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,0766 Dollar fest, nach 1,0776 Dollar am Montag, was einen Dollar-Kurs von 0,9288 Euro bedeutete, geringfügig höher als der Wert vom Vortag. Für frischen Wind sorgten die Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve, die stets genauestens von Investoren und Ökonomen analysiert werden. Besonders die Skepsis von Neel Kashkari, dem Präsidenten der Federal Reserve Bank von Minneapolis, rief Interesse hervor. Kashkari hinterfragte, ob die gegenwärtig straffe Geldpolitik der Fed ausreicht, um die persistente Inflation einzudämmen und das Ziel von zwei Prozent Inflationsrate zu erfüllen. Er deutete an, dass es wahrscheinlich sein könnte, dass die Zinsen über einen ausgedehnten Zeitraum hinweg auf diesem erhöhten Niveau verharren müssten. Ein Blick auf die Eurozone zeigt ein gemischtes Bild der wirtschaftlichen Entwicklung. Die Industrie Deutschlands verzeichnete im März einen Rückgang an Bestellungen, entgegen der Prognosen von Volkswirten, die mit einem Anstieg kalkuliert hatten. Ein Lichtblick zeigte sich allerdings im Einzelhandel der Eurozone. Dort stiegen die Umsätze im März im Monatsvergleich deutlich an und übertrafen somit die Erwartungen der Analysten. Diese konträren Signale geben dem Euro keinen festen Boden und machen das Wechselspiel der Währungen zu einem Spiegelbild der komplexen wirtschaftlichen Lage, geprägt von hoher Inflation und der Antwort der Zentralbanken darauf.