Eine aktuelle Studie der Kiewer Wirtschaftshochschule KSE beziffert die Schäden an der ukrainischen Energieinfrastruktur auf insgesamt 56,2 Milliarden US-Dollar (52 Milliarden Euro). Diese Summe umfasst sowohl die direkten Zerstörungen durch russische Luftangriffe als auch die finanziellen Verluste der Energieunternehmen aufgrund entgangener Einnahmen. Die Experten der KSE stellen fest, dass zur Wiederherstellung der zerstörten oder beschädigten Infrastruktur rund 50,5 Milliarden US-Dollar nötig wären.
Die dramatischen Auswirkungen der Angriffe zeigen sich in den direkten Verlusten, die sich alleine für Elektrizitätskraftwerke, Stromleitungen und Anlagen des Öl- und Gassektors auf 16,1 Milliarden US-Dollar belaufen. Hinzu kommen Verluste von rund 40 Milliarden US-Dollar durch entgangene Einnahmen der Energiekonzerne. Russland hat gezielt Energieanlagen attackiert, um die Moral der Bevölkerung zu untergraben, was Millionen Ukrainer wiederholt ohne Strom, Heizung und Wasser ließ, jedoch ohne das gesamte Stromnetz zum Kollaps zu bringen.
In Berlin beginnt an diesem Dienstag eine bedeutende Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine, die seit mehr als zwei Jahren unter den Folgen des russischen Angriffs leidet. An der Konferenz wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen, welcher zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Veranstaltung eröffnen wird. Der Staatschef plant, am Nachmittag eine Rede im Bundestag zu halten.
Etwa 2000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen werden erwartet. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Geberkonferenz zur Sammlung von Geldmitteln, sondern um eine Plattform für Diskussionen und Planungen zum Wiederaufbau der Ukraine.