23. Juli, 2025

Wirtschaft

Katalonien erhöht Touristenabgaben zur Bekämpfung des Wohnungsmangels

Katalonien erhöht Touristenabgaben zur Bekämpfung des Wohnungsmangels

Die katalanische Regionalregierung hat beschlossen, die bestehenden Touristenabgaben zu verdoppeln, um den Wohnungsmangel und andere durch den Massentourismus verursachte Probleme anzugehen. Diese Maßnahme folgt Berichten zufolge einer Vereinbarung verschiedener politischer Parteien und wird in beliebten Touristenzielen wie Barcelona und Lloret de Mar wirksam. Zukünftig sollen mindestens 25 Prozent der Einnahmen aus dieser Abgabe zur Bekämpfung des Wohnungsmangels eingesetzt werden, einem der markantesten Probleme in der Region.

In Barcelona werden Touristen bald mit Übernachtungsgebühren von bis zu 15 Euro pro Nacht konfrontiert sein, auch wenn ein genaues Datum für die Umsetzung noch nicht feststeht. Neben der Verdopplung der regionalen Abgabe wird es in Katalonien einen zusätzlichen kommunalen Zuschlag geben. Solche Zuschläge, die bisher nur in Barcelona erhoben wurden, können jetzt auch in anderen Gemeinden auf bis zu vier Euro steigen. Beispielsweise könnten Übernachtungen in Hotels niedrigerer Kategorien in Städten wie Girona bald auf 5,20 Euro ansteigen.

Während die Tourismusbranche die Maßnahme kritisch betrachtet, zeigt sich die Politik überzeugt, dass die Erhöhung der Abgabe keine abschreckende Wirkung auf Touristen haben wird. David Cid, Sprecher der Partei Comuns, argumentiert, dass ein Besucher, der bereit ist, bis zu 400 Euro für eine Übernachtung auszugeben, auch ein paar Euro mehr problemlos zahlen kann. Die Regionalregierung sieht in dieser Maßnahme zudem eine Chance, die Lebensqualität der Einheimischen zu verbessern.

Der wachsende Zustrom von Touristen, der im Jahr 2024 in Katalonien einen Rekordwert von 19,9 Millionen erreichte, hat nicht nur die Kassen der Tourismusbranche gefüllt, sondern auch zahlreiche Herausforderungen heraufbeschworen. Städte wie Barcelona wurden bereits 2023 von Protesten gegen die negativen Auswirkungen des Massentourismus erschüttert, darunter Belastung der Infrastruktur und steigende Lebenshaltungskosten.