30. Juni, 2025

Politik

Israels Verbündeter USA bildet internationale Sicherheitsallianz gegen Angriffe auf Handelsschiffe

Israels Verbündeter USA bildet internationale Sicherheitsallianz gegen Angriffe auf Handelsschiffe

Inmitten des Gaza-Krieges und einer Zunahme von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer hat die USA eine militärische Sicherheitsallianz namens "Operation Prosperity Guardian" ins Leben gerufen. Ziel ist es, Handelsschiffe besser vor Angriffen der von Israels Erzfeind Iran unterstützten Huthi-Rebellen zu schützen. Laut dem US-Verteidigungsministerium sollen europäische und andere Partnerländer an der Allianz beteiligt werden. Deutschland prüft derzeit eine Anfrage zur Teilnahme. Währenddessen setzt Israel den Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen fort und es verschärft sich auch die Lage an der Grenze zum Libanon.

Das US-Militär gab bekannt, dass es erneut zu Angriffen der Huthi-Rebellen auf zwei Schiffe im südlichen Roten Meer gekommen sei. Das Tankschiff "Swan Atlantic" wurde demnach am Montag von einer Drohne und einer Rakete angegriffen, die aus dem von den Huthis kontrollierten Jemen abgeschossen wurden. Der Frachter "M/V Clara" meldete eine Explosion im Wasser in seiner Nähe. Glücklicherweise wurden bei beiden Vorfällen keine Verletzten gemeldet.

Die Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit Beginn des Gaza-Krieges Israel mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um deren Passage in Richtung Israel zu verhindern. Auch ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd wurde attackiert. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der sich derzeit in der Region aufhält, betonte, dass es sich hierbei um eine internationale Herausforderung handele, die ein gemeinsames Vorgehen erfordere.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Gaza-Krieg als einen Krieg der USA, da sie die zivilisierte Welt anführten. Er betonte zudem, dass es sich auch um einen Kampf gegen die iranische Achse des Terrors handle, die damit drohe, die Meerenge von Bab al-Mandeb zu schließen und die Schifffahrtsfreiheit zu bedrohen. Netanjahu bekräftigte gleichzeitig die Entschlossenheit seines Landes, einen "vollständigen Sieg gegen die Hamas" im Gazastreifen zu erringen.

Israel kämpft jedoch nicht nur im Gazastreifen, sondern auch an seinen nördlichen Grenzen gibt es immer wieder Konfrontationen. Die Lage an der Grenze zum Libanon hat sich in letzter Zeit zugespitzt. Israels Militär warnte die dortige Hisbollah-Miliz vor einer Verschärfung der Kämpfe. Militärsprecher Jonathan Conricus sagte am Montag, dass man heute näher an einem Krieg stehe als gestern. Er warf der Hisbollah eine stetige und systematische Eskalation entlang der Grenze vor.

Die Schiitenmiliz, die enge Verbindungen zum Iran hat, verwickelt den Libanon in einen gefährlichen Krieg. Eine diplomatische Lösung wird angestrebt, aber sollte diese nicht erreicht werden, steht das israelische Militär bereit, seine Fähigkeiten einzusetzen, um israelischen Zivilisten im Grenzgebiet die Rückkehr in ihre Häuser zu ermöglichen. In den letzten Monaten wurden aufgrund der Kämpfe im Norden rund 80.000 israelische Zivilisten evakuiert. Israel wurde zudem erneut von Raketen aus Syrien beschossen, woraufhin das israelische Militär Stellungen in Syrien angriff.

Die US-Regierung gibt an, an einer neuen Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln in den Händen der islamistischen Hamas im Gazastreifen zu arbeiten. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, erklärte jedoch am Montag, dass man nicht an einem Punkt angelangt sei, an dem eine weitere Vereinbarung unmittelbar bevorstehe. Ein möglicher Deal soll auch Feuerpausen und humanitäre Hilfe beinhalten.

Medienberichten zufolge lotet der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, neue Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln aus. Er soll sich laut der Zeitung "Haaretz" mit CIA-Direktor William Burns und dem katarischen Ministerpräsidenten Abdulrahman Al Thani in Warschau treffen. Die Reise des CIA-Chefs wurde zwar nicht bestätigt, jedoch verwies Kirby auf den US-Geheimdienst.

Nach Schätzungen Israels werden derzeit noch mindestens 109 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Zudem weigert sich die Hamas, die Leichen mehrerer entführter Menschen herauszugeben. Die Hamas veröffentlichte am Montag ein neues Video von israelischen Geiseln, auf dem drei ältere Männer zu sehen sind, von denen einer Hebräisch spricht. Die Umstände und der Zeitpunkt der Aufnahme sind jedoch noch unklar. Israelischen Medienberichten zufolge wurden die drei Männer aus einem Kibbuz im israelischen Grenzgebiet in den Gazastreifen entführt.

UN-Hilfsorganisationen informieren in Genf über die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen.