Im Nahost-Konflikt scheint eine Lösung in weite Ferne gerückt zu sein. Die gescheiterte UN-Resolution für eine Feuerpause in Gaza verdeutlicht: Die Vereinten Nationen können als Vermittler nicht mehr agieren. Damit fehlt eine Instanz, die Israel davon abhalten könnte, den Krieg um jeden Preis zu führen – mit dem berechtigten Ziel, die Hamas auszuschalten und künftige barbarische Überfälle auf das Land zu verhindern. Leider ist es auch der israelischen Schutzmacht USA nicht gelungen, Premierminister Netanjahu dazu zu bewegen, den Feldzug so zu gestalten, dass die Anzahl der zivilen Opfer minimiert wird oder eine Debatte über die Zeit nach dem Krieg ermöglicht wird.
Die Hoffnung ruht nun auf der US-Regierung unter Joe Biden. Es bleibt zu hoffen, dass er Netanjahu unter Druck setzen wird, besonders wenn Biden den Wahlkampf um seine Wiederwahl beginnt und er für negative Bilder aus Gaza keine Werbung gebrauchen kann. Eine solche Einflussnahme würde möglicherweise das Ende der Kampfhandlungen bedeuten. Doch selbst dann bleiben weiterhin viele Fragen offen: Wer wird Gaza verwalten, regieren oder wiederaufbauen können?
Die anhaltende Eskalation des Konflikts lässt jedoch auch Raum für tiefergehende Betrachtungen. Die internationale Gemeinschaft sollte nicht nur auf eine kurzfristige Feuerpause setzen, sondern auch eine langfristige Lösung im Fokus behalten. Mit einem klaren Plan für den Wiederaufbau und die politische Gestaltung von Gaza könnten weitere Eskalationen in der Zukunft vermieden werden.