Die jüngste Bodenoffensive Israels im Gazastreifen hat die Spannungen in der Region erneut verschärft. Mit umfangreichen Angriffen auf Mitglieder und Infrastruktur der islamistischen Hamas setzt die israelische Armee ihre Bemühungen fort, die Kontrolle über das Konfliktgebiet zu verstärken. Begleitend zu diesen militärischen Aktionen fanden in Jerusalem Massenproteste statt, bei denen zehntausende Menschen bis in die Nacht gegen das Wiederaufflammen der Feindseligkeiten demonstrierten. Die internationale Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse ist auf dem heute anstehenden EU-Gipfel in Brüssel zu erwarten.
Berichten aus Gaza zufolge führte ein israelischer Luftangriff im nördlichen Teil des Küstengebiets zu zahlreichen Toten, während militärische Sprecher von der gezielten Ausschaltung mehrerer Hamas-Aktivisten sprachen. Die Wiederaufnahme der Angriffe markiert das Ende der seit Januar bestehenden Waffenruhe. Obwohl sich beide Konfliktparteien gegenseitig die Schuldzuweisungen machen, gibt es in dieser eskalierenden Situation wenig Hoffnung auf eine baldige Deeskalation.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz macht den Standpunkt seiner Regierung deutlich und fordert die Freilassung von Geiseln sowie die Vertreibung der Hamas aus Gaza. Im Gazastreifen werden weiterhin etliche Geiseln vermutet, was die Dringlichkeit im Konflikt beider Seiten erhöht. Dabei wurden in den letzten Tagen laut palästinensischen Angaben über 400 Menschen getötet, was die Feindseligkeiten weiter anheizt.
Die israelische Armee hat kürzlich ihre Bemühungen verstärkt, eine Pufferzone im Gazastreifen zu etablieren. Durch gezielte Bodenangriffe und die Ausweitung der Kontrolle über den strategisch wichtigen Netzarim-Korridor wird diese Ambition sichtbar. Die Hamas hingegen bezeichnet diese Aktionen als einen schwerwiegenden Verstoß gegen das bestehende Waffenruhe-Abkommen. Die Spannungen verhinderten bislang eine Einigung auf eine Verlängerung der Friedensbemühungen, die von internationalen Akteuren wie den USA, Katar und Ägypten unterstützt wurden.
Frankreich, in einem Schulterschluss mit Saudi-Arabien, verurteilt die Intensivierung der israelischen Offensive und fordert die Rückkehr zum Waffenstillstand, um die Freilassung von Geiseln und den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Eine Konferenz zur Erarbeitung einer Zwei-Staaten-Lösung soll laut Präsident Macron den Weg zu einer akzeptablen politischen Lösung für beide Parteien ebnen.
Ein weiterer dramatischer Zwischenfall ereignete sich bei einem Angriff auf eine UN-Einrichtung, wobei mindestens ein UN-Mitarbeiter getötet wurde. Die Verantwortlichkeiten für den Angriff führen zu weiteren internationalen Spannungen, während in Israel selbst politische Unruhen zunehmen. Massenproteste gegen den Krieg und geplante personelle Veränderungen im nationalen Sicherheitssektor heizen die innenpolitische Atmosphäre weiterhin an.
Zu den Einzelheiten des auslösenden Ereignisses dieses Konflikts zählt ein Angriff der Hamas auf Israel im Oktober, bei dem zahlreiche Opfer zu beklagen waren und viele als Geiseln genommen wurden – ein Wendepunkt, der bis zum aktuellen Zeitpunkt keine Entspannung der Lage erkennen lässt.