23. Oktober, 2024

Politik

Intensivierte Proteste vor Netanjahus Villa: Forderungen nach Geiselfreiheit und Rücktritt

Intensivierte Proteste vor Netanjahus Villa: Forderungen nach Geiselfreiheit und Rücktritt

Vor der privaten Villa des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Caesarea bei Tel Aviv versammelten sich am Donnerstagabend rund 2000 Demonstranten. Die Teilnehmer forderten die Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln sowie den Rücktritt des Regierungschefs, wie das Nachrichtenportal „ynetnews.com“ berichtete. Unter anderem skandierten sie Parolen wie „Wie viel Blut wird noch vergossen, bevor du gehst“ und „Bring die Geiseln jetzt zurück - und geh!“. Die angespannte Sicherheitslage ergab sich aus einem Angriff der Hamas und anderer extremistischen Gruppen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober des Vorjahres. Dabei wurden im Süden Israels über 1200 Menschen getötet und rund 250 Personen als Geiseln verschleppt. Nunmehr sind etwa 100 Geiseln noch am Leben und deren Freilassung ist Gegenstand schwieriger Verhandlungen, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln. Diese Verhandlungen stecken jedoch derzeit in einer Sackgasse. Kritiker des israelischen Ministerpräsidenten werfen ihm vor, aus politischen Gründen einen Geisel-Deal nicht ernsthaft zu verfolgen, um die Interessen seiner ultra-religiösen und rechtsextremen Koalitionspartner nicht zu gefährden. Netanjahu hingegen macht die aus seiner Sicht unnachgiebige Haltung der Hamas für das Ausbleiben eines Verhandlungserfolgs verantwortlich. Die Protestbewegung gegen Netanjahu hat sich in den letzten Wochen deutlich verstärkt. Während die größten Demonstrationen in Tel Aviv stattfinden, wird auch die private Residenz der Netanjahus im Seebad Caesarea, 50 Kilometer nördlich von Tel Aviv, immer häufiger zum Ziel von Protestaktionen.