In einer strategischen Neuausrichtung beschließt die deutsche Luxusmodefirma Hugo Boss, sich von ihrer russischen Tochtergesellschaft zu distanzieren. Eine Vertreterin des Unternehmens bestätigte kürzlich, dass Verhandlungen zum Verkauf an den langjährigen Großhandelspartner Stockmann JSC fortgeschritten sind. Obwohl die russischen Behörden bereits grünes Licht gegeben haben, steht die finale Zustimmung einer europäischen Behörde noch aus.
Dieser Schritt folgt auf eine Unterbrechung der Geschäftsaktivitäten im März 2022, als Antwort auf den russischen Einmarsch in der Ukraine, womit Hugo Boss sämtliche Läden vor Ort und den dazugehörigen Online-Handel einstellte. Zuvor steuerten die Märkte in Russland und der Ukraine etwa drei Prozent zum Gesamtumsatz des Unternehmens bei.
Durch die vertragliche Übereinkunft zieht sich Hugo Boss vollständig aus der Repräsentation durch eine eigenständige juristische Entität in Russland zurück. Trotz des Rückzugs und negativer Kritikpunkte im letzten Jahr, insbesondere der Verfügbarkeit von Waren über den Großhandel in Russland, betont die Unternehmenssprecherin, dass die Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen gegenüber russischen Geschäftspartnern fortbestehen wird, wodurch Hugo Boss-Produkte vorerst weiterhin in Russland erhältlich sein werden.