Der islamistische Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia Sinwar, soll einem aktuellen Medienbericht zufolge nur knapp einer Festnahme durch die israelische Armee entgangen sein. Wie der israelische TV-Sender Channel 13 am Dienstagabend berichtete, sollen Soldaten bereits mehrfach an Orten gewesen sein, an denen sich Sinwar kurz zuvor aufgehalten haben soll.
Laut dem Bericht gibt es Hinweise darauf, dass Sinwar nie für längere Zeit an einem Ort bleibt, sondern stets in Bewegung ist. Zum Beginn des Krieges flüchtete er demnach vom Norden des Gazastreifens in die Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets. Diese Region gilt als Hochburg der Hamas. Die israelische Armee hatte bereits angekündigt, ihren Einsatz dort intensivieren zu wollen.
Jihia Sinwar ist kein Unbekannter in der Konfliktregion. Er gilt als einer der Planer des Massakers in Israel, bei dem rund 1200 Israelis ihr Leben lassen mussten. Aufgrund dessen wurde er im Jahr 1988 von Israel wegen Mordes an vier vermeintlichen Kollaborateuren und zwei israelischen Soldaten verurteilt. Nach seiner Verurteilung verbrachte Sinwar mehr als zwei Jahrzehnte in israelischer Haft, bevor er im Jahr 2011 als einer von über 1000 palästinensischen Häftlingen im Austausch für den in den Gazastreifen entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit freikam. Im Jahr 2017 wurde Sinwar schließlich zum Hamas-Chef im Gazastreifen ernannt.
Für weitere Entwicklungen in dieser Angelegenheit wird aufmerksam verfolgt, ob die israelische Armee Jihia Sinwar bereits in die Enge treiben und festnehmen kann.