21. Juli, 2025

Pharma

Glanzleistungen im Arzneimittel- und Halbleitergeschäft: Merck auf Erfolgskurs

Glanzleistungen im Arzneimittel- und Halbleitergeschäft: Merck auf Erfolgskurs

Der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck verzeichnete im zweiten Quartal Zuwächse im Geschäft mit Arzneimitteln und Halbleitermaterialien. Besonders beeindruckend war das Wachstum im Bereich der Krebsmedikamente, wie Merck bei der Veröffentlichung der detaillierten Quartalszahlen verkündete. Der Umsatz stieg in den Monaten April bis Juni um ein Prozent auf rund 5,3 Milliarden Euro, was an der Börse mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Mercks Aktien gehörten am Donnerstag zu den wenigen Gewinnern im DAX.

In der Elektroniksparte profitierte das Unternehmen von einer boomenden Nachfrage nach Halbleitermaterialien, insbesondere für Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Hier verzeichnete Merck zweistellige prozentuale Zuwächse. Für das zweite Halbjahr erwartet der Konzern eine schrittweise Erholung des restlichen Halbleitermaterialmarkts. Demgegenüber musste Merck im Laborbedarfsgeschäft Umsatzrückgänge hinnehmen, da Kunden nach dem Ende des Corona-Booms Bestellungen zurückhielten und Lagerbestände abbauten.

Analysten wie Matthew Weston von der UBS und Richard Vosser von JPMorgan sehen allerdings Anzeichen einer Erholung im Life-Science-Sektor. Der gestiegene Auftragseingang lässt auf eine positive Entwicklung in diesem Bereich hoffen.

Trotz der Fortschritte sank der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda pre) um 2,9 Prozent auf rund 1,5 Milliarden Euro. Der Nettogewinn lag bei 605 Millionen Euro, was einem Rückgang von 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Belastend wirkte hier eine Rückstellung wegen eines gescheiterten Arzneimittelprojekts in der Krebsforschung.

Merck-Chefin Belén Garijo zeigte sich dennoch optimistisch: "Wir haben angekündigt, 2024 Schritt für Schritt zu organischem Wachstum zurückzukehren. Das zweite Quartal belegt, dass wir auf diesem Weg gut vorankommen."

Zu den jüngsten strategischen Schritten gehörte der Verkauf des Pigmentgeschäfts an den chinesischen Hersteller GNMI für 665 Millionen Euro. Dies soll die Fokussierung auf die Halbleiter- und Displaybranche stärken. Zudem wurde für rund 550 Millionen Euro das US-Unternehmen Mirus Bio übernommen, um die Position im Bereich der Gen- und Zelltherapien auszubauen.

Nach den Herausforderungen durch den Corona-Boom und die anschließende Flaute zeigte sich Merck zuletzt wieder optimistischer. Der Konzern hob seine Ziele für das laufende Jahr an: Der Umsatz soll zwischen 20,7 und 22,1 Milliarden Euro liegen, der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda pre) bei 5,8 bis 6,4 Milliarden Euro.

Dies ermutigte die Anleger: Der Aktienkurs setzte seinen Aufwärtstrend fort und stieg am Donnerstag um ein Prozent auf 167,40 Euro.