11. Mai, 2025

Wirtschaft

Generalsanierung der Riedbahn: Deutsche Bahn sucht noch über 100 Busfahrer

Generalsanierung der Riedbahn: Deutsche Bahn sucht noch über 100 Busfahrer

Die umfassende Modernisierung der Riedbahn, einer Schlüsselstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim, stellt die Deutsche Bahn vor personelle Herausforderungen. Mehr als 100 Busfahrer werden noch gesucht, um den Schienenersatzverkehr während der fünfmonatigen Vollsperrung ab Mitte Juli zu gewährleisten. 'Derzeit haben wir 60 Prozent der benötigten Fahrer rekrutiert', berichtet Evelyn Palla, Vorstand für Regionalverkehr bei der Bahn, und fügt hinzu, dass weitere Einstellungen kurz vor Abschluss stehen. Insgesamt werden für das Projekt 400 Fahrer benötigt - auch internationale Rekrutierungen, vor allem aus Ländern wie Rumänien, Spanien und Kroatien, werden vorgenommen.

Während die Sanierungsarbeiten an der Infrastruktur andauern, müssen täglich ungefähr 16.000 Passagiere, die normalerweise die Riedbahn für Regionalverbindungen nutzen, alternativ mit Bussen transportiert werden. Eine großangelegte Generalprobe im Januar, die an einzelnen Tagen die Bewältigung von bis zu 16.000 Passagieren simulierte, lieferte wichtige Erkenntnisse, obwohl nicht alle Tage als repräsentativ angesehen werden können - Faktoren wie Schulferien, Streiks und winterliche Wetterbedingungen verfälschten teilweise das Bild.

Evelyn Palla räumte ein, dass die Schulungszeit für die Busfahrer während der Probezeit knapp bemessen war. Einige Fahrer hatten Orientierungsprobleme, ein Aspekt, der für die Hauptphase der Modernisierungsarbeiten verbessert werden soll. Berthold Huber, Vorstand für Infrastruktur, verweist auf Erfolge der Generalprobe: 'Wir haben es geschafft, das Vierfache an Bauvolumen effizient umzusetzen.' Durch die geplanten Vollsperrungen sollen langfristig Strecken ohne weitere Baumaßnahmen für mindestens fünf Jahre gewährleistet werden, mit der Riedbahn als Pilotprojekt und der Strecke Hamburg-Berlin als folgendes Großprojekt im Jahr 2025.

Trotz einigen Herausforderungen wie Streiks und Wintereinbrüchen während der Probezeit zeigt sich Huber positiv gestimmt. Die Sanierung soll pünktlich zum großen Fahrplanwechsel im Dezember abgeschlossen sein, mit einem zeitlichen Puffer für die Inbetriebnahme neuer Technik. Ziel ist es, die gesamte Leittechnik auf den neuesten digitalen Standard umzurüsten.

Eine Kundenbefragung zur Generalprobe offenbart ebenfalls Grund zur Zuversicht: Von den Passagieren im Fernverkehr wurde die Umleitung kaum wahrgenommen, und ein Großteil der Regionalreisenden äußerte sich zufrieden mit dem Ersatzverkehr. Die Deutsche Bahn vertraut darauf, dank der sorgfältigen Planung und des stetigen Kundendialogs auch während der anstehenden Generalsanierung keine Reisenden zu verlieren.