Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zeigt sich skeptisch hinsichtlich der geplanten Darlehen für Autobahnen und das Schienennetz, die innerhalb der Koalition bereits vereinbart wurden. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erklärte Lindner, dass diese Darlehensvergaben zu den Vorschlägen des Kanzleramts gehören, um den bestehenden finanzpolitischen Handlungsbedarf von acht Milliarden Euro zu decken.
Lindner betonte jedoch, dass die endgültige Entscheidung unter Vorbehalt stehe. Um verfassungsrechtliche Risiken und unwirtschaftliche Entscheidungen auszuschließen, will der Minister sowohl einen externen Gutachter als auch den Wissenschaftlichen Beirat seines Ministeriums konsultieren.
Die Einigung über den Haushalt 2025 zwischen SPD, FDP und Grünen kam erst nach langen Verhandlungen zustande. Die Idee, Zuschüsse durch Kredite zu ersetzen, spielte dabei eine zentrale Rolle und ermöglichte es, die verbleibende finanzielle Lücke zu schließen. In dem Zeitungsinterview erklärte Lindner weiter, dass bei einem Scheitern dieses Ansatzes alternative Lösungen gefunden werden müssten.
Bis zum Abschluss der Haushaltsberatungen Ende November sei noch viel Arbeit zu leisten, insbesondere, weil auch die wirtschaftlichen Entwicklungsprognosen aktualisiert werden müssen.