09. Juli, 2025

Politik

Familien der Geiseln drängen auf Fortsetzung der Stromlieferungen in den Gazastreifen

Familien der Geiseln drängen auf Fortsetzung der Stromlieferungen in den Gazastreifen

In Israel wächst der Widerstand unter den Angehörigen von Geiseln gegen die Entscheidung der Regierung, die Stromversorgung des Gazastreifens zu unterbrechen. Rund 50 betroffene Familien haben beim Obersten Gerichtshof einen Antrag eingereicht, um diesen Beschluss rückgängig zu machen, wie mehrere israelische Medien berichten. Die Familien sehen das Wohlergehen der Geiseln gefährdet und äußern ihre Besorgnis darüber, dass die Konsequenzen für die in Geiselhaft geratenen Personen nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

In ihrer Petition, die auch Premierminister Benjamin Netanjahu direkt adressiert, berufen sich die Antragsteller auf Aussagen von ehemaligen Geiseln. Diese hätten berichtet, dass Entscheidungen der israelischen Regierung spürbare Auswirkungen auf die Behandlung der Geiseln im Gazastreifen haben könnten. Den ehemaligen Gefangenen zufolge hätten sich Misshandlungen durch die Entführer aufgrund der israelischen Maßnahmen intensiviert.

Aktuell sollen sich nach Angaben aus Israel noch 24 lebende Geiseln im Gazastreifen befinden, während die Leichen von 35 weiteren Verschleppten dort festgehalten werden. Bereits am vergangenen Wochenende wurde bekannt, dass Israel nicht nur humanitäre Hilfslieferungen gestoppt hat, sondern nun auch die Stromversorgung in dem abgesperrten Gebiet einstellen will. Durch diese umstrittene Maßnahme soll Druck auf die Hamas ausgeübt werden, die als islamistische Terrororganisation gilt.