Der Essener Spezialchemiekonzern Evonik zeigt sich zuversichtlich im Hinblick auf eine weitere Verbesserung des operativen Gewinns im Jahr 2025, obwohl das Unternehmen sich auch auf eventuelle leichte Rückgänge vorbereitet. Finanzchefin Maike Schuh betont, dass in einem komplexen Wirtschaftsumfeld disziplinierte Kosten- und Investitionsstrategien der Schlüssel zur Erhöhung von Profitabilität und Rentabilität sind. Diese positive Perspektive spiegelte sich in einem deutlichen Anstieg der Evonik-Aktie wider.
Das vergangene Jahr brachte Evonik Vorteile aus gesteigerten Absatzmengen und einer optimierten Anlagenauslastung in den Geschäftsbereichen Smart Materials und Specialty Additives. Auch das Tierfutter-Eiweiß Methionin und höhere Nachfrage in der Farben- und Beschichtungsindustrie trugen zur Gewinnsteigerung bei. Die Sparte Nutrition & Care verzeichnete aufgrund erhöhter Methionin-Preise einen erheblichen Gewinnzuwachs, erwartet jedoch ab 2025 moderatere Preisniveaus durch neue Produktionskapazitäten.
Konzernweit konnte ein bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von fast 2,07 Milliarden Euro erzielt werden, was einem Anstieg von 25 Prozent entspricht. Für das kommende Jahr wird ein Ebitda im Bereich von 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro prognostiziert. Auch die moderate Erwartung derselben liegt darüber, Analystenstimmen sprechen von Vertrauen in den Markt. Der Kurszuwachs der Evonik-Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde auch durch politische Entwicklungen in Deutschland beflügelt, welche den allgemeinen Markt positiv beeinflussten.
Der Konzern verfolgt kontinuierlich und strategisch Effizienzprogramme, die erhebliche Kosteneinsparungen bis 2026 zum Ziel haben. Personalvorstand Thomas Wessel zeigt sich zuversichtlich mit der bisherigen Umsetzung. 2024 wurden bereits Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro realisiert, mit einer weiteren Zielsetzung auf 200 Millionen Euro im Jahr 2025. Der Konzernumbau unter der Führung von Evonik-Chef Christian Kullmann schreitet fort, um das Unternehmen resilienter und zukunftsorientierter zu gestalten.
Zur strategischen Fokussierung plant Evonik die Integration der bestehenden Geschäftsbereiche in zwei neue Segmente, Custom Solutions und Advanced Technologies, um Komplexität zu reduzieren. Entgegen Spekulationen über eine mögliche Aufspaltung verneinte Kullmann solche Absichten. Diese Neugruppierung soll Evonik stärken im Wettbewerb etablieren und Wachstum für spezifische Nischenmärkte sowie kosteneffiziente Technologien vorantreiben.