In der renommierten Fernsehserie "Succession" äußert das Familienoberhaupt Logan Roy eine Bemerkung, die derzeit treffend die Haltung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reflektieren könnte: "Ich kann jede Verhandlungsrunde gegen einen Boxer gewinnen, aber ich weiß nicht, wie ich einen Clown k.o. schlagen kann." Diese Aussage beschreibt prägnant die gegenwärtige Herausforderung, vor der die Europäische Union steht, da sie sich mit den unkonventionellen Methoden des US-Präsidenten auseinandersetzen muss. Insbesondere die Drohung von Donald Trump, die Einfuhrzölle auf europäische Waren auf 30 Prozent anzuheben, stellt ein erhebliches Risiko für die ohnehin schwächelnde europäische Wirtschaft dar und könnte diese in eine tiefere Rezession stürzen.
Die Europäische Union sieht sich nunmehr gezwungen, sich ihrer inneren Stärke zu besinnen und Einigkeit zu demonstrieren. Ein geeintes Auftreten der Gemeinschaft könnte sich als wesentlicher Trumpf erweisen, denn selbst in Washington bleibt die Geschlossenheit der EU nicht unbeachtet. Präsident Trump hat möglicherweise großes Interesse daran, Abkommen mit einzelnen EU-Mitgliedsstaaten auszuhandeln, da diese als Einzelakteure dem unberechenbaren Verhandlungspartner weniger entgegenzusetzen haben.
Von zentraler Bedeutung wird es nun sein, ob die EU in der Lage ist, den Versuchen der internen Spaltung standzuhalten und somit Geschlossenheit und Stärke zu bewahren. Diese Frage wird entscheidend dafür sein, wie diese Phase der Handelspolitik in zukünftigen Geschichtsbüchern beurteilt wird. Eine erfolgreiche Verteidigung der Einheit könnte die EU als bedeutende wirtschaftspolitische Kraft etablieren und ihr ermöglichen, sich selbstbewusst gegenüber internationalen Herausforderungen zu positionieren.