Der jüngste Anschlag in München erschüttert erneut die jüdische Gemeinde und trifft das Sicherheitsempfinden der Bürger. Die bis jetzt bekannten Einzelheiten verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Bekämpfung radikalisierter Einzeltäter steht. Der am Anschlag beteiligte 18-jährige mit bosnischen Wurzeln war mit einem Fahrzeug mit Salzburger Kennzeichen nach Deutschland eingereist und wurde - wie viele Pendler dieser Region - von der Bundespolizei ohne weitere Kontrollen durchgewinkt.
Interessanterweise wertete der Deutsche Verfassungsschutz ihn als unverdächtig, was auf mögliche Defizite in der Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste hinweist. Wäre auch nicht das erste Mal, dass hier Handlungsbedarf besteht. Bemerkenswert ist, dass der Angriff in München aufgrund zweier entscheidender Faktoren glimpflich ausging. Erstens hatte der Täter lediglich ein antikes Repetiergewehr, dessen Feuerkraft begrenzt ist - ein Argument für die strengen Waffengesetze in Europa. Zweitens glänzte die bayerische Polizei durch ein effektives Sicherheitskonzept und entschlossene Reaktion auf den Vorfall.