19. Mai, 2024

Wirtschaft

Entspannung am Horizont: Rückgang der Fachkräftelücke in deutschen MINT-Berufen

Entspannung am Horizont: Rückgang der Fachkräftelücke in deutschen MINT-Berufen

Die Kluf zwischen offenen Stellen und verfügbaren Arbeitskräften in der deutschen MINT-Landschaft hat sich verringert, wie eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln aufzeigt. Demnach besteht im März eine Diskrepanz von wenigstens 235.400 Arbeitskräften in den Sektoren Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Gegenüber den 449.300 vakanten Positionen in diesen Fachbereichen stehen bundesweit 213.900 arbeitsuchende Personen bereit, die Interesse an einer MINT-beruflichen Tätigkeit zeigen. Die Lücke ist somit im Vergleich zum Vorjahr um 20,4 Prozent geschrumpft.

Besonders stark ist das Defizit an Fachkräften in den Bereichen Energie- und Elektro mit nahezu 78.000 nicht besetzten Stellen. Die Sektoren Maschinen- und Fahrzeugtechnik sowie Bauberufe folgen auf den nächsten Plätzen. Jeweils rund 30.000 Arbeitskräfte werden in der Metallbearbeitung und in der IT-Branche vermisst.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände hebt innerhalb dieses Kontextes hervor, dass die demografische Entwicklung durch anstehende Renteneintritte zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Es wird betont, dass staatliche Investitionen, insbesondere in Bildungsbereichen wie frühe und schulische Bildung, entscheidend sind, um die anstehende Transformation zu meistern. Dazu zählt Ersatz für altersbedingte Abgänge im Sektor sowie die Deckung des steigenden Bedarfs an qualifizierten MINT-Arbeitskräften.

Axel Plünnecke vom IW lenkt den Blick zusätzlich auf die Bedeutung der Zuwanderung für den deutschen Arbeitsmarkt. Ohne die positive Beschäftigungsdynamik unter Zugewanderten, würde der Fachkräftemangel in den MINT-Berufen um weitere 442.000 Personen umfangreicher ausfallen.