22. Juli, 2025

Pharma

Elektronische Patientenakten: Patientenschützer fordern kostenlose Ausdrucke

Elektronische Patientenakten: Patientenschützer fordern kostenlose Ausdrucke

In der Diskussion um die zukünftigen elektronischen Patientenakten sieht die Deutsche Stiftung Patientenschutz dringenden Handlungsbedarf. Vorstandsmitglied Eugen Brysch betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass insbesondere ältere, pflegebedürftige oder digital unerfahrene Menschen auf kostenfreie Papierausdrucke angewiesen seien, um ihre ärztlichen Behandlungen dokumentieren zu können.

Die technische Umsetzung dieser Ausdrucke müsse in den Arztpraxen erfolgen, und die damit verbundenen Kosten sollten laut Brysch von den Krankenkassen übernommen werden. Zusätzlich begrüßte Brysch die Pläne des Bundesjustizministeriums, bisherige Patientenakten kostenlos zur Verfügung zu stellen, und forderte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, eine ähnliche Regelung für die elektronischen Patientenakten zu etablieren. Derzeit berechnen Praxen für solche Ausdrucke zwischen 30 Cent und 2 Euro pro Seite.

Nach einem bereits beschlossenen Gesetz der Ampel-Koalition sollen ab Anfang 2025 alle gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte von ihrer Krankenkasse erhalten, sofern sie diese nicht ablehnen. Diese Akte soll als persönlicher Speicher für Medikamente, Befunde und Laborwerte dienen und den Patienten ein Leben lang begleiten.

Ziel ist es, Arzneimittelwechselwirkungen und unnötige Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden. Die elektronischen Akten sollen dabei auch über das Smartphone abrufbar sein. Bereits 2021 wurden die E-Akten als wählbares Angebot eingeführt, doch bislang ist die Nutzung noch gering.