Die Pläne des französischen Energieriesen Électricité de France (EDF) zur Errichtung einer Schmelzanlage zur Wiederverwertung von schwach radioaktivem Metall am früheren Atomstandort Fessenheim schreiten voran. Trotz erheblicher Bedenken und Einwände von Umweltschutzorganisationen und Kernkraftgegnern in der Region zeigt eine grenzüberschreitende öffentliche Konsultation, dass eine deutliche Mehrheit der eingegangenen Rückmeldungen positiv gegenüber dem Vorhaben gestimmt ist. Im nächsten Schritt der Projektentwicklung wird EDF verschiedene Genehmigungen beantragen müssen, darunter auch eine entscheidende Umweltgenehmigung.
EDF beabsichtigt, offenen Dialog mit der breiten Öffentlichkeit fortzuführen, um Transparenz und Akzeptanz zu fördern. Der Konzern, der früher als Betreiber des seit 2020 stillgelegten Atomkraftwerks Fessenheim fungierte, plant, die neue Recyclinganlage auf einem derzeit ungenutzten Teil des Geländes zu errichten. Die Anlage soll ab 2027 in Betrieb genommen werden und bis zu 500.000 Tonnen Metall aus französischen Atomkraftwerken verarbeiten. Darunter fallen auch komplexe Komponenten wie Dampferzeuger.
Innerhalb des sogenannten Technocentre werden voraussichtlich 200 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die operative Phase der Schrottverwertung ist für das Jahr 2031 angesetzt. EDF plant eine Investition von rund 450 Millionen Euro in dieses bedeutende Projekt, das einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Energiesektor leisten soll.
Frankreich verfolgt in seiner Energiepolitik weiterhin eine intensive Förderung der Atomkraft, was sich deutlich von der Strategie Deutschlands abhebt. Präsident Emmanuel Macron hebt regelmäßig die essentielle Bedeutung des Atomsektors für die nationale Energieversorgung und das Erreichen der Klimaziele hervor. Das Atomkraftwerk Fessenheim, das nach 42 Jahren Betrieb im Jahr 2020 abgeschaltet wurde, steht vor einem umfangreichen Rückbauprozess, der bis 2026 abgeschlossen sein soll.