Walt Disney hat jüngst Quartalsergebnisse vorgelegt, die die Erwartungen der Wall Street übertroffen haben. Dieser Erfolg wurde maßgeblich durch den Erfolg des animierten Pixar-Films „Inside Out 2“ vorangetrieben, der dazu beitrug, einen Gewinnrückgang im Geschäft mit Freizeitparks auszugleichen.
Die Aktien des Unternehmens stiegen im vorbörslichen Handel um fast 3 %. Im Zeitraum von April bis Juni verdreifachte sich das operative Einkommen der Unterhaltungssparte beinahe. Erstmals erzielten die kombinierten Streaming-Dienste von Disney+, Hulu und ESPN+ einen Gewinn.
Doch nicht alles glänzt: Im Erlebnisbereich, der Parks und Konsumgüter umfasst und mehr als die Hälfte des Gewinns ausmacht, sank das operative Einkommen um 3 %. Disney warnte, dass diese „Moderation“ der Nachfrage in den US-Parks in den kommenden Quartalen anhalten dürfte.
Für das Geschäft im Juli-September wird ein Rückgang des Betriebsergebnisses im „mittleren einstelligen Prozentbereich“ gegenüber dem Vorjahr erwartet. Im dritten Geschäftsquartal erreichte der bereinigte Gewinn pro Aktie 1,39 USD und übertraf damit die Analystenschätzungen von 1,19 USD. Der Umsatz stieg um 4 % auf 23,2 Milliarden USD und lag damit über den Prognosen von 23,1 Milliarden USD.
Disney-CEO Bob Iger zeigte sich optimistisch hinsichtlich der Erfolgsaussichten des Unterhaltungsgeschäfts, das einen Quartalsgewinn verzeichnete – ein Quartal vor den eigenen Zielvorgaben. „Wir sind überzeugt von unserer Fähigkeit, das Gewinnwachstum durch unser einzigartiges und starkes Portfolio voranzutreiben“, sagte Iger in einer Stellungnahme.
Iger arbeitet daran, Disney nach Milliardenverlusten im Streaming-Geschäft, dem Niedergang des traditionellen Fernsehens und einer schwierigen Phase für das berühmte Filmstudio wieder aufzubauen. Das Filmstudio zeigt erste Anzeichen einer Erholung. „Inside Out 2“ erzielte weltweit 1,6 Milliarden USD an Ticketverkäufen und „Deadpool & Wolverine“, der im laufenden Quartal debütierte, brachte bereits mehr als 850 Millionen USD ein.
Medienanalyst Robert Fishman von MoffettNathanson schrieb im Vorfeld der Gewinnbekanntgabe, dass Disney in anderthalb Monaten den höchst einspielenden Animationsfilm aller Zeiten herausgebracht und den größten Start eines R-Rated-Films aller Zeiten erreicht habe. Obwohl noch abzuwarten bleibt, ob diese Erfolge einen langfristigen Trend darstellen, sei das kommende Filmprogramm mit Titeln wie „Moana 2“ und Barry Jenkins’ „Mufasa: The Lion King“ vielversprechend, so Fishman weiter.
Die Unterhaltungssparte, zu der Film-, TV- und Streaming-Geschäfte gehören, verzeichnete im Quartal ein operatives Einkommen von 1,2 Milliarden USD. Die Streaming-Dienste Disney+, Hulu und ESPN+ erzielten ein operatives Ergebnis von 47 Millionen USD.
Die Sportabteilung, einschließlich des ESPN-Netzwerks und des Star India-Geschäfts, verzeichnete ein operatives Einkommen von 802 Millionen USD – ein Rückgang um 6 % gegenüber dem Vorjahr, bedingt durch gestiegene Kosten für die Übertragung von Cricket-Spielen.
Der Erlebnisbereich meldete ein operatives Einkommen von 2,2 Milliarden USD. Während die Nachfrage in den heimischen Parks nachließ, lieferten Kreuzfahrtschiffe, Konsumgüter und einige internationale Parks „verbesserte Ergebnisse“, sagte Disney.