Die Standfestigkeit zahlreicher Autobahnbrücken in Deutschland ist stark beeinträchtigt, was gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hat. Für eine führende Industrienation, in der täglich Millionen von Menschen pendeln und ein engmaschiges Straßennetz Milliardenwerte an Gütern transportiert, stellt die aktuelle Situation eine erhebliche Blamage dar. Jahrzehntelange Vernachlässigungen in der Instandhaltung rächen sich nun bitterlich.
Sanierungen wurden in der Vergangenheit regelmäßig zugunsten kurzfristiger Einsparungen gestrichen. Der derzeitige massive Kostenanstieg in der Baubranche erhöht die finanziellen Anforderungen für notwendige Reparaturen und Ersatzbauten erheblich. Die chaotischen Verhältnisse rund um die gesprengte Rahmede-Talbrücke im Sauerland, begleitet von lärmgeplagten Anwohnern und gestressten Lkw-Fahrern, verdeutlichen eindrücklich die Konsequenzen einer kaputtgesparten Straßeninfrastruktur.
Auch der Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden sollte der Politik eine eindringliche Mahnung sein, dringend mehr Mittel in die Modernisierung der Brücken und Straßen zu investieren. Man fragt sich: Muss erst das Risiko für Menschenleben steigen, bevor echte Veränderungen eingeleitet werden?