19. Mai, 2024

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Deutsche Heimtierbesitzer trotzen den Lebenshaltungskosten mit Liebe zum Tier

Deutsche Heimtierbesitzer trotzen den Lebenshaltungskosten mit Liebe zum Tier

Trotz wirtschaftlich angespannter Zeiten spiegelt die ungebrochene Liebe der Deutschen zu ihren Haustieren eine robuste Wirtschaftlichkeit wider: Die Heimtierbranche verzeichnete im letzten Jahr ein bemerkenswertes Umsatzplus. 'Der Anstieg ist teils den Preissteigerungen, teils der unverminderten Fürsorge der Besitzer für ihre Tiere geschuldet', konstatierte Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe, während der renommierten Interzoo in Nürnberg. Über 2100 Aussteller aus 69 Nationen präsentieren dort ihre Innovationen bis zum 10. Mai.

Nach Angaben des ZZF konnte die Branche ihr Ergebnis auf über sieben Milliarden Euro hochschrauben – 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr – und rangiert damit in Europa hinter Großbritannien an zweiter Stelle. Mehr als 34 Millionen Haustiere, ohne Fische und Reptilien, bereicherten im letzten Jahr deutsche Haushalte – Katzen mit 15,7 Millionen an erster Stelle, gefolgt von 10,5 Millionen Hunden, während das Interesse an Aquarien nachließ.

Ein grünes Bewusstsein beim Kauf von Heimtierprodukten ist laut Holthenrich bei vielen Tierfreunden erkennbar. Priorisiert würden dabei regionale Produkte sowie Minimierung von Verpackungsmaterialien, wobei auch die Industrie den Umweltschutz im Blick behalten müsse.

Die internationale Messe verdeutlicht zudem einen Trend hin zu nachhaltiger Tierernährung. Vermehrt würden regionale Inhaltsstoffe sowie Zusätze- und Getreide-freies Futter nachgefragt, erläutert Thomas Schmidbauer von MaMaChris Petfood.

Vegetarische Optionen und Insektenproteine stehen ebenfalls im Fokus. Georg Müller von Interquell Petfood beschreibt, wie sich sinkender Fleischkonsum gesamtgesellschaftlich auf die Haustierfutterproduktion auswirkt: 'Veränderungen bei Verfügbarkeit von Schlachtnebenprodukten sind spürbar.' Vegetarisches Futter könnte für die Klimabilanz eine ernstzunehmende Option sein, während Insekten-basiertes Futter trotz höherer Kosten Potenzial für die Zukunft bietet.

Innovationen stehen nicht still: Künstliche Intelligenz und smarte Gadgets praktischen Nutzens wurden präsentiert – von katzensicheren Klapptüren mit Kameras bis hin zu App-gesteuerten Terrarium-Umgebungen. Innovationen wie das selbstreinigende Katzenklo oder futuristische Schermaschinen von Trixie-Vertreterin Anke Schüschke signalisieren eine Ära, in der Effizienz und Komfort für Tierbesitzer Hand in Hand gehen.