24. April, 2025

Märkte

Deutsche Börse unter Druck: Autozölle und Koalitionsprobleme belasten Marktstimmung

Deutsche Börse unter Druck: Autozölle und Koalitionsprobleme belasten Marktstimmung

Der deutsche Aktienmarkt geriet am Donnerstag erneut unter Druck, mit einem Rückgang des Dax um 1,14 Prozent auf 22.578,34 Punkte. Trotz der leichten Erholung nach der Ankündigung von Autozöllen durch US-Präsident Donald Trump, blieb der Index unter der bedeutenden 21-Tage-Durchschnittslinie, die bisher Stabilität verliehen hatte. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel um 1,38 Prozent auf 28.467,49 Punkte, während der EuroStoxx 50 der Eurozone um 0,8 Prozent nachgab. Die Unsicherheit über die Einführung der Auto-Importzölle am 3. April belastete die deutschen Börsen, so die Einschätzung der Landesbank Helaba. Verstärkt wurde die Anspannung durch die stockenden Koalitionsgespräche in Berlin. Allerdings, wie vom Broker Index Radar angemerkt, belasten die neuen Zölle für Importe aus Kanada und Mexiko die deutschen Autobauer weniger stark, da diese nur auf den Mehrwert erhoben werden. Im Dax gehörten die Autowerte zu den größten Verlierern. Aktien von Porsche, Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen verloren zwischen 2,3 und 4,5 Prozent. Continental als Zulieferer verzeichnete ebenfalls deutliche Verluste. Diese Zölle sollen auf alle importierten Autotypen, von Kleinwagen bis hin zu leichten Nutzfahrzeugen, angewendet werden. Für BASF ging es mit einem Verlust von 2,8 Prozent abwärts, nachdem die US-Bank JPMorgan ein skeptisches Urteil zur Branche und speziell zum Chemieriesen abgab. Analyst Chetan Udeshi hob die hohe Bewertung der Aktien hervor. Im SDax verlor ProSiebenSat.1 drastische 11 Prozent, nachdem Berichte über ein potenzielles Übernahmeangebot von MediaForEurope enttäuschend konkretisiert wurden. Doch nur der gesetzliche Mindestpreis soll geboten werden - ein Szenario, das bei vielen Investoren Ernüchterung auslöste. Daneben standen am Donnerstag zahlreiche Unternehmenszahlen im Fokus, vor allem aus der zweiten und dritten Börsenreihe. Rational führte die Verluste im MDax an und fiel um 8,4 Prozent, da Analysten eine überhöhte Bewertung der Aktien konstatieren. Im Gegensatz dazu konnte Jungheinrich von einem positiven Ausblick profitieren und gewann 2,8 Prozent hinzu. Der SDax sah SMA Solar und Kontron unter den Hauptverlierern, wobei SMA Solar um 9,6 Prozent absackte. Kontron, trotz einer angehobenen Dividende, fiel um 5,9 Prozent, weil enttäuschende Wachstumsaussichten bemängelt wurden. Im Gegensatz dazu erlebte Vossloh einen Aufschwung um 6,8 Prozent, gestützt von überzeugenden Geschäftszahlen und einem positiven Ausblick.