27. April, 2025

Politik

Debatte um Öl-Embargo: Brandenburgs Landtag im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Sanktionen

Debatte um Öl-Embargo: Brandenburgs Landtag im Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Sanktionen

Im Brandenburger Landtag haben jüngste Forderungen nach einer Lockerung des Öl-Embargos gegen Russland für Diskussionen gesorgt. Politiker von AfD und BSW drängen auf ein neues Konzept zur wirtschaftlichen Unterstützung der PCK-Raffinerie in Schwedt. Reinhard Simon, Abgeordneter des BSW, machte klar, dass es keine Absichtserklärungen mehr brauche, sondern konkrete Maßnahmen, um die wirtschaftliche Rentabilität des Standorts wiederherzustellen.

Dabei wies Simon darauf hin, dass die Versorgung der Raffinerie mit hochwertigem Rohöl unzureichend sei, was den Betrieb unrentabel mache. Auch die AfD fordert, russisches Öl nicht länger zu tabuisieren, um den Betrieb effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Die Fraktion argumentiert, dass das aktuelle Embargo der Wirtschaft schade und verwies auf die ineffiziente Verarbeitung einer Vielzahl von Ölsorten.

Der politische Spannungsbogen reicht bis zur EU-Politik: Die Bundesregierung hatte sich im Zuge des Ukraine-Konflikts entschieden, russisches Pipeline-Öl ab 2023 auszuschließen, was die PCK-Raffinerie unter Druck setzt. Trotz dieser Schwierigkeiten hält Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) an der Linie fest, Sanktionen aufrechtzuerhalten, bis der Konflikt gelöst ist. Allerdings sieht Woidke mittel- bis langfristig eine Rückkehr zu russischem Öl als möglich an, sollte Frieden herrschen.

Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) teilt Woidkes Ansicht und erkennt in einer solchen Rückkehr eine potenzielle Chance für die Raffinerie in Schwedt. CDU-Abgeordneter Frank Bommert warnt jedoch vor allzu einfachen Lösungen und mahnt zur Vorsicht bei der Vorstellung, die Lieferungen aus Russland ohne weiteres wiederaufzunehmen.