24. April, 2025

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DAX-Unternehmen trotzen Konjunkturflaute: Umsatzsteigerung trotz Stellenabbau

DAX-Unternehmen trotzen Konjunkturflaute: Umsatzsteigerung trotz Stellenabbau

Die größte Herausforderung für die deutschen Börsenschwergewichte bleibt die Konjunkturflaute. Laut einer aktuellen Studie von EY hat sich die Mitarbeiterzahl der DAX-Unternehmen nach Jahren des Wachstums 2024 leicht verringert. Die Gesamtzahl der Beschäftigten sank demnach um rund 19.300 oder 0,5 Prozent auf etwa 4,05 Millionen. Diese Entwicklung betraf etwa die Hälfte der Unternehmen, wobei es von 36 der 40 Konzerne Angaben zur Belegschaft gibt.

Experten erwarten, dass die Sparmaßnahmen der Unternehmen vorerst fortbestehen werden. Ernsthafte Umsatz- oder Gewinnsprünge sind im aktuellen Jahr nicht in Sicht, so lautet die Einschätzung von Jan Brorhilker, Managing Partner bei EY. Die geopolitischen Risiken sind so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und der bestehende Zollstreit mit den USA könnte zusätzliche Belastungen mit sich bringen. Audi und Siemens sind nur zwei Beispiele für Unternehmen, die in diesem Kontext den Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen angekündigt haben.

Trotz wirtschaftlicher Gegenwinde konnten die DAX-Konzerne 2024 ihre Umsätze leicht um 0,3 Prozent erhöhen. Noch beeindruckender ist der Anstieg des operativen Gewinns, der um 2,9 Prozent stieg. Starke Geschäfte in Europa und ein solides Schlussquartal trugen entscheidend zu diesem Ergebnis bei.

Ein Blick auf die Branchenunterschiede zeigt, dass die Autokonzerne Umsatzverluste von drei Prozent und einen Gewinnrückgang von 26 Prozent verzeichnen mussten. Im Gegensatz dazu suchte der Triebwerkbauer MTU Aero Engines zusammen mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall in Umsatzgewinnen von über einem Drittel nach vorne.

Trotz der Herausforderungen in der Branche dominieren Autohersteller weiterhin das Umsatzranking. Volkswagen (VW) liegt mit einem Umsatz von 324,6 Milliarden Euro an der Spitze, gefolgt von Allianz, Mercedes-Benz und BMW mit respektablen Ergebnissen. Im Hinblick auf den operativen Gewinn hat die Deutsche Telekom 2024 VW abgelöst und erzielte beeindruckende 26,3 Milliarden Euro.

Unter den DAX-Konzernen mussten nur Bayer, Vonovia und Porsche SE Verluste im Tagesgeschäft hinnehmen. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bezeichnete Henrik Ahlers, der Vorsitzende der Geschäftsführung bei EY, die Tatsache, dass 60 Prozent der Unternehmen ihren Umsatz steigern konnten, als Erfolg. Rekordergebnisse und der lokale Zuwachs an Arbeitsplätzen zeigen, dass es keinen einheitlichen Negativtrend gibt.