Der deutsche Aktienindex DAX bewegte sich am Freitag hartnäckig um die psychologisch wichtige Marke von 18.000 Punkten und schloss letztlich knapp darüber. Trotz eines leichten Kursanstiegs zum Wochenausklang konnte der DAX die insgesamt negative Wochenbilanz nicht aufhellen und verzeichnete einen Verlust von 0,9 Prozent. Der MDAX für mittelgroße Unternehmen verbuchte einen leichten Gewinn und endete bei 26.300,82 Zählern.
Anleger beobachteten mit gespannter Erwartung die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten. Entgegen den Prognosen zeigte der Aprilbericht eine schwächere Dynamik in der Jobentwicklung und einen unerwarteten Anstieg der Arbeitslosenquote. Zusätzlich brachte das abgeschwächte Lohnwachstum viele dazu, auf eine baldige Zinssenkung zu hoffen. Diese Hoffnungen erhielten jedoch einen Dämpfer, als der ISM-Index aus dem Dienstleistungssektor der USA einen unerwartet starken Anstieg der Preiskomponente offenbarte. Marktexperte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen kommentierte, dass die aktuelle Datenlage keine verstärkte Spekulation auf eine Zinssenkung rechtfertige.
Der Aktienmarkt zeigte sich einmal mehr von makroökonomischen Indikatoren getrieben. Tagesgewinne, die unmittelbar nach den Arbeitsmarktdaten verzeichnet wurden, verloren an Schwung, nachdem der Einfluss des ISM-Index deutlich wurde. Es bleibt abzuwarten, wie sich die gemischten Signale aus der größten Volkswirtschaft der Welt in den kommenden Wochen auf die Bewertung der Aktienmärkte und die Zinspolitik der US-Notenbank auswirken werden.