19. September, 2024

Wirtschaft

„Chase Bank Glitch“: Viraler Betrug führt zu schweren Konsequenzen

„Chase Bank Glitch“: Viraler Betrug führt zu schweren Konsequenzen

In den vergangenen Tagen sorgte ein Fehler bei Chase Bank für Aufregung in sozialen Medien. Nutzer berichteten von einem angeblichen „Glitch“, der es ermöglicht habe, selbst ausgestellte Schecks über Beträge, die das eigene Bankguthaben überstiegen, einzuzahlen und sofort über das Geld zu verfügen. TikTok-Videos zeigten sogar Transaktionen im Wert von bis zu 40.000 US-Dollar.

Die Bank reagierte prompt auf die viral gewordenen Posts und betonte, dass das Problem mittlerweile behoben sei. Laut einem Sprecher von Chase handelt es sich bei solchen Aktionen um klaren Betrug, der schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könne.

Dr. James Mohs von der University of New Haven betont: "Die Absicht hinter solchen Aktionen ist eindeutig Betrug. Die Strafen können auf Bundes- oder Staatsebene verhängt werden und reichen von Geldstrafen bis hin zur Inhaftierung. Die Schwere der Strafe hängt von den jeweiligen Umständen ab."

In New Jersey könnten beispielsweise je nach Höhe des betroffenen Betrags und den regionalen Gesetzen unterschiedlich harte Strafen verhängt werden. Kevin Conway, Anwalt für Strafrecht, erklärt: "Wenn die Täter das Geld abheben und nicht zurückzahlen, wird es kriminell. In extremen Fällen könnte dies sogar als schwerer Diebstahl geahndet werden."

Chase Bank wies auf die obligatorische Rückzahlung des unrechtmäßig erhaltenen Geldes hin und riet dringend davon ab, derartige Betrugsversuche zu unternehmen. Fallweise könnten zusätzliche Anklagen folgen, wenn zum Beispiel nachgewiesen wird, dass die Täter wissentlich und mit Vorsatz gehandelt haben.

Videos im Netz zeigen das Dilemma der Betrüger: Konten mit negativen Salden in Höhe von mehreren zehntausend Dollar und eingefrorene Konten sind keine Seltenheit. Ein Nutzer sagte in einem Folgevideo: "Dieser Chase-Glitch ist Mist, macht das bloß nicht."

Ob und wann juristische Schritte eingeleitet werden, hängt von den Entscheidungen der betroffenen Bank ab. JPMorgan Chase äußerte sich nicht zu möglichen strafrechtlichen Verfolgungen.

Die Unkenntnis und Naivität vieler Beteiligter wird besonders deutlich, wenn Dr. Mohs feststellt: "Die Motivation hinter solchem Betrug ist oft schwer nachzuvollziehen und widerspricht jeglicher Logik. Betrug bleibt Betrug, unabhängig von der Höhe der betroffenen Summen."