Die Christlich Demokratische Union (CDU) steht vor einer wegweisenden Aufgabe, die nicht zuletzt durch das neue, 70 Seiten starke Grundsatzprogramm bewältigt werden soll. Unter der Leitung von Friedrich Merz setzt die Partei darauf, nicht nur das eigene Profil zu schärfen, sondern auch potentielle Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Dieses Dokument soll gleichsam als interner Kompass dienen und der Parteibasis eine Plattform der Selbstvergewisserung bieten. Zugleich möchte die CDU als Volkspartei ihre Ziele und Werte transparent machen und so eine Brücke zu einem breit gefächerten bürgerlichen Publikum schlagen.
Merz positioniert sich damit in einer delikaten Rolle, die eine Balance erfordert zwischen der Befestigung innerparteilicher Grundüberzeugungen und dem Werben um eine diversifizierte Wählerschaft. Die Herausforderung besteht darin, eine alle verbindende Klammer zu etablieren, die unterschiedliche Interessen und Ansichten innerhalb eines breiten konservativen Spektrums vereinen kann. Die CDU steht somit vor der komplexen Aufgabe, ihren Charakter als Volkspartei zu bewahren und gleichzeitig eine klare Stoßrichtung für die Zukunft zu definieren.