21. Juli, 2025

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Carl Zeiss Meditec korrigiert Umsatzprognose nach unten – Aktienkurs bricht ein

Carl Zeiss Meditec korrigiert Umsatzprognose nach unten – Aktienkurs bricht ein

Carl Zeiss Meditec hat die Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr aufgrund einer schleppenden Erholung im Gerätegeschäft nach unten korrigiert. Das Unternehmen aus dem MDax erwartet nun einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro, statt der zuvor prognostizierten 2,1 bis 2,15 Milliarden Euro. Dies geht aus einer Mitteilung des Medizintechnikkonzerns am Montag in Jena hervor. Das operative Ergebnis (Ebit) wird voraussichtlich zwischen 215 und 265 Millionen Euro liegen, deutlich unter dem bisherigen Ziel von gut 348 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Diese Entwicklung führte zu einem drastischen Kurseinbruch.

Am frühen Nachmittag sanken die Aktien um mehr als 16 Prozent auf 70,60 Euro und erreichten damit den tiefsten Stand seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020. Seit Jahresbeginn hat Carl Zeiss Meditec bereits rund 28 Prozent seines Börsenwertes verloren. Vom Allzeithoch im September 2021 bei über 200 Euro sind die Aktien weit entfernt.

Während RBC-Analyst Jack Reynolds-Clark die Prognosesenkung als enttäuschend einstuft, zeigt sich, dass viele Investoren bereits damit gerechnet hatten. Graham Doyle von der UBS kommentierte, dass die Korrektur zwar erwartet wurde, das Ausmaß jedoch größer sei als befürchtet. JPMorgan-Analystin Anchal Verma prognostiziert eine Reduktion des Analystenkonsensus für das operative Ergebnis um mehr als 30 Prozent und mögliche weitere Senkungen für 2025.

Die jüngste Übernahme von Dutch Ophthalmic Research Center (D.O.R.C.) ist in den Prognosen von Carl Zeiss Meditec ausgeklammert. Diese Übernahme soll in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 100 Millionen Euro zu den Erlösen beitragen. Für das Geschäftsjahr 2024/25 rechnet das Unternehmen wieder mit Wachstum, insbesondere durch neue Produkteinführungen in Schlüsselmärkten. Die mittelfristigen Ziele bleiben unverändert: Das Unternehmen plant, mindestens so schnell wie die zugrundeliegenden Märkte zu wachsen und eine operative Marge von über 20 Prozent zu erreichen.

Die schwächere Nachfrage im Gerätegeschäft, insbesondere in Nordamerika und China, hat Carl Zeiss Meditec stark getroffen. Insbesondere das restriktive Investitionsklima bei wichtigen Kundengruppen und die langsame Einführung neuer staatlicher Vergabesysteme für Intraokularlinsen in China wirkten sich negativ aus. In den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres sank der Umsatz um drei Prozent auf knapp 1,26 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis um 26 Prozent auf 135 Millionen Euro fiel.

Der Konzern plant weitere Kostensenkungen, vor allem im Vertrieb, Marketing sowie Forschung und Entwicklung. Details sollen bei der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal am 6. August bekanntgegeben werden.