Im Zuge einer aktuellen parlamentarischen Debatte kündigte Andreas Audretsch, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, an, dass die Ampel-Koalition Änderungen am Wachstumspaket noch diese Woche zur Abstimmung im Bundestag stellt. Die ursprüngliche Fassung des Gesetzes sah jährliche Entlastungen in Höhe von 7 Milliarden Euro vor, die jedoch auf nunmehr 3,2 Milliarden Euro reduziert werden sollen, wie die Gesprächspartner im Vermittlungsausschuss zwischen Bundesrat und Bundestag beschlossen haben.
Der Vermittlungsausschuss hatte am Vorabend ein Kompromisspapier verabschiedet, das aufgrund von Gegenstimmen aus den Reihen der Union noch keinen einheitlichen Rückhalt genießt. Es bleibt somit abzuwarten, ob der Bundesrat dem Gesetz am 22. März zustimmen wird. Die Unionsparteien hatten ihre Zustimmung im Gesetzgebungsprozess verwehrt, da sie die Lastenverteilung für Länder und Kommunen, die einen wesentlichen Teil der Kosten und entgangenen Steuereinnahmen zu tragen hätten, als unausgewogen betrachten.
Die Pläne der Ampel-Regierung, das Wachstumschancengesetz in der überarbeiteten Version auf die Agenda des Parlaments zu heben, folgen auf die Blockade durch die Länderkammer, die eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes forderte. Die nun vorgelegten Anpassungen spiegeln das Ergebnis intensiver Verhandlungen wider, deren Ziel es war, das Waagschalenverhältnis von wirtschaftlicher Förderung und fiskalischer Verantwortung neu zu justieren. Angesichts dieser Entwicklungen halten politische Beobachter eine erneute Überarbeitung für ein Signal des Kompromisses und der Handlungsfähigkeit der Koalition in wirtschaftspolitisch anspruchsvollen Zeiten.