01. Juli, 2025

Politik

Bulgarien verzögert Eintreibung von Transitgebühren für russisches Erdgas

Bulgarien verzögert Eintreibung von Transitgebühren für russisches Erdgas

Bulgarien hat beschlossen, das Eintreiben von Transitgebühren für russisches Erdgas vorläufig aufzuschieben, um seinen angestrebten Schengen-Beitritt nicht zu gefährden. Die erst im Oktober eingeführten Gebühren sollen vom russischen Gaskonzern Gazprom bezahlt werden. Allerdings könnten sich diese Gebühren auf die Gaspreise in Ungarn und Serbien auswirken, da Bulgarien russisches Gas durch diese Länder leitet. Bisher hat Gazprom die Transitgebühr von etwa 10 Euro pro Megawattstunde Gas weder bezahlt noch kommentiert.

Bulgarien befindet sich in unmittelbarer Nähe zu einem Schengen-Beitritt und möchte verhindern, dass diese Gebühr diesem Vorhaben im Wege steht, erklärte Boiko Borissow, der Vorsitzende der regierenden Mitte-Rechts-Partei Gerb. Hintergrund ist Bulgariens Ziel, am 1. Januar dem grenzkontrollfreien Schengen-Raum beizutreten. Die Niederlande und Österreich haben seit 2022 den Beitritt Bulgariens blockiert. Medienberichten zufolge ist Wien nun jedoch bereit, seine Position zu lockern.

Berichten zufolge hat der ungarische Präsident Viktor Orban mit einem Veto gegen Bulgariens Schengen-Beitritt gedroht, falls Sofia die Gebühr auf russisches Erdgas nicht abschafft. Borissow und Kiril Petkow, der Vorsitzende der regierenden liberalen PP, haben beschlossen, auf einen entsprechenden EU-Mechanismus in Bezug auf die Transitgebühren zu warten, erläuterte Borissow.

Mögliche Einwände Ungarns verhindern vorerst Eintreibung der Transitgebühren für Gazprom